Duisburg. In Duisburg-Neumühl sind am Sonntag eine 43-Jährige und ihr 44 Jahre alter Besuch aus Polen in einer Hinterhof-Wohnung mit einem Hammer erschlagen worden. Tatverdächtig ist der 31-jährige Freund der Polin. Zur Tatzeit soll viel Alkohol im Spiel gewesen sein.
In einer Hinterhof-Wohnung in Neumühl an der Theodor-Heuss-Straße sind am Sonntag eine 43-jährige Frau und ihr 44-jähriger Besucher aus Polen mit einem schweren, axtähnlichen Hammer erschlagen worden. Die Polizei nahm noch am Tatort zwei Männer fest. Tatverdächtiger ist ein 31-jähriger Pole. Er war nach Polizeiangaben der Lebensgefährte der 43-Jährigen.
Gegen Sonntag Mittag hatte die Duisburger Polizei den alarmierenden Anruf der geschockten Tochter (24) der Getöteten bekommen. Der Tatverdächtige hatte sich bei ihr gemeldet und gesagt, dass ihre Mutter getötet worden sei und in der Wohnung liege. Die Tat muss unmittelbar vorher geschehen sein.
Festgenommene Männer waren stark angetrunken
Als die Polizei gegen 13.30 Uhr mit mehreren Streifenwagen anrückte und die Wohnung in dem hinteren Grundstücksbereich betrat, stieß sie auf die beiden blutüberströmten Leichen. Sie erlitten nach den Ergebnissen der vorgenommenen Obduktion beide tödliche Kopfverletzungen durch wenige Schläge mit dem wuchtigen Hammer. Tatwaffe war ein so genannter Kreuzschlaghammer, dessen schwerer Schlagkopf eine schmale, etwa ein Zentimeter schmale Kante hat. „Damit muss man nicht oft zuschlagen“, hieß es bei der Polizei.
Die Polizeibeamten trafen an der Wohnung zwei Männer an. Beide ließen sich widerstandslos festnehmen und waren stark angetrunken. Erst am Montag konnten sie laut der gemeinsamen Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft befragt werden, nachdem sie überhaupt wieder vernehmungsfähig waren. Dazu musste die eingerichtete Mordkommission einen Dolmetscher zu Hilfe nehmen.
31-Jähriger sitzt in U-Haft
Anschließend wurde der 31-Jährige dem Haftrichter vorgeführt. Der andere Festgenommene, ein 64 Jahre alter Pole, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Beide sind nicht in Duisburg gemeldet. Gegen der 64-Jährigen besteht nach den Vernehmungen offenbar kein Tatverdacht mehr.
Die Hintergründe der Bluttat liegen noch völlig im Dunkeln. Anhaltspunkt für eine mögliche Beziehungstat im Streit nach durchzechter Nacht ist bislang lediglich die Angabe der Ermittler, dass der 31-jährige Tatverdächtige der Freund der 43-jährigen Polin war. Nähere Angaben über das zweite Opfer konnte die Polizei am Montag noch nicht machen. Es heißt, dass es in der Nacht zuvor schon in der Wohnung lautstark zugegangen sein soll. Ob auch die beiden Opfer schwer betrunken waren, konnte die Polizei am Montag noch nicht bestätigen.
In der Nachbarschaft war die Tat in dem rückwärtigen Wohngebäude noch am Montag weitgehend nicht bekannt. Anwohner hatten sich am Sonntag allerdings über das Großaufgebot der Polizei gewundert, das nicht für einen Einbruch-Einsatz sprach, zumal dann auch Beamte mit weißen Overalls in die Hinterhof-Wohnung gegangen waren. Erst am späten Nachmittag verbreitete sich dann die Nachricht der blutigen Tragödie.