Duisburg. Zwei Jugendliche aus Duisburg haben seit September über 300 mal die 110 gewählt und den Notruf mit erfundenen Notfällen in Atem gehalten. Zahlreiche Einsätze gehen auf ihr Konto, da die Anrufe zunächst nicht als Missbrauch eingestuft wurden. Nun wurden die 15-Jährigen von der Polizei geschnappt.
Mal sei ein Säugling entführt worden, mal hätten sie einen gefunden, dazu waren es noch viele andere Straftaten, die ein 15-jähriger Junge und ein gleichaltriges Mädchen beim Notruf der Polizei meldeten. Seit Anfang September riefen die beiden mehr als 300 Mal die 110 an, von einem Prepaid-Handy und von einer Telefonzelle aus.
Damit blockierten sie nicht nur die Leitung, sondern verursachten auch zahlreiche Einsätze, denn zunächst waren die Anrufe nicht als Missbrauch des Notrufs zu erkennen.
Jugendliche erwartet Strafanzeige
Als den Mitarbeitern in der Leitstelle die Nummern wiederholt auffielen und sie zwischen den verschiedenen Schichten abgeglichen wurden, konnte die Polizei schon während der Anrufe davon ausgehen, dass die Straftaten vorgetäuscht wurden.
Am Dienstag erreichte die Leitstelle wieder ein Anruf von der inzwischen bekannten Telefonzelle in Beeck. Eine Streifenwagenbesatzung in der Nähe konnte informiert werden, die beiden Jugendlichen wurden noch vor Ort angetroffen, auch das Handy hatten sie dabei.
Die beiden erwartet nun eine Strafanzeige wegen Missbrauchs von Notrufeinrichtungen, es kommen wohl Sozialstunden auf sie zu.