Meiderich..
Der Eisenbahntunnel an der Singstraße mit dem gläsernen Aufzug und der Treppe zum Bahnsteig ist seit Jahr und Tag ein Angstraum. Nur tagsüber, bei Helligkeit, bewegen sich die Bürger dort unbeschwert. Deshalb ebbt der Ruf nach einer Videoüberwachung nicht ab. Erst kürzlich sprachen mehrere Bürger das Thema wieder bei der Rollenden Redaktion an. Sie fordern die Kameras auch, um den Vandalismus dort und auf dem Bahnsteig einzudämmen.
„Die Bahn hat in den letzten Jahren Zigtausend Euro für Reparaturen an den Aufzügen ausgegeben“, schilderte ein Bürger. Franz Heumüller aus der Kommunikationsabteilung der Deutschen Bahn Mobility Logistics bestätigt: „In den letzten zwei Jahren wurden mehr als 25000 Euro in Duisburg-Meiderich-Süd ausgegeben“. Allein, um Vandalismusschäden zu beseitigen.
Das Hauptproblem ist der gläserne Aufzug. Immer wieder werden die Scheiben eingeschlagen, aber auch die Elektronik wird beschädigt. Die Folge: Der Aufzug steht dann – oft viele Wochen lang – still. Barrierefreiheit ade. Das Nachsehen haben die Fahrgäste, die über die Treppe zum Bahngleis oder von oben hinunter zur Straße laufen müssen. Was für Gehbehinderte, Menschen mit Gepäck und Eltern mit Kinderwagen, um nur einige Beispiele zu nennen, sehr umständlich und unbequem ist. Rollstuhlfahrer etwa kommen dann überhaupt nicht weiter.
Stadt wird bei Vandalismus an Reparaturkosten beteiligt
Gegen eine Videoüberwachung des gesamten Bereichs hat die Bahn im Grunde nichts einzuwenden, erwartet aber, dass sich die Stadt beteiligt. Nach Informationen unserer Redaktion soll es technisch kompliziert und damit sehr teuer sein, eine solche Anlage zu installieren. Angesichts der immensen Schäden in dem Bereich und dem mangelnden Sicherheitsgefühl der Bürger fragt man sich im Ortsteil allerdings, ob eine Überwachungsanlage, die ja auch abschreckende Wirkung hätte, nicht am Ende preiswerter wäre.
Auch die Stadt muss übrigens für Schäden an dem Aufzug zahlen. Mit der Bahn ist ausgehandelt, dass die Verwaltung an einem Teil der Reparaturkosten beteiligt wird. Im Jahr 2011 etwa mussten 1500 Euro überwiesen werden.
Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) ist übrigens auch in gewisser Weise mit im Boot: Bei ihr läuft etwa der Notruf auf, wenn jemand mit dem Aufzug stecken geblieben ist. Auch die Wartung des Fahrstuhls ist in ihrer Hand.
Gebaut wurde der Aufzug übrigens auf Kosten und Anregung der Stadt, so Heumüller.