Duisburg. Mit dem jüngsten Exponat ist das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in der Zukunft angekommen: Mit einer multimedialen Installation lässt sich seit gestern der Container-Umschlag miterleben, der, stetig weiter zunehmend, die Waren-Welt bewegt.

Rot, robust und kantig, wie ein Container eben, steht die Ausstellungseinheit in einer Museumsecke. Tritt man ein in die scheinbar schlichte Kiste, kommt Bewegung in die Sache: Vier Bildschirme liefern spektakuläre Bilder eines ganz normalen Tages in einem Container-Terminal im Duisburger Hafen, Kiste hoch, Kiste runter, Kiste nach links, Kiste nach rechts. Dazu erklingt ein raffinierter Mix von Musik und Hafengeräuschen. Drei der vier Bildschirme, Seite an Seite, erläutern das Zauberwort modernen Güterverkehrs: Trimodalität. Container wechseln permanent die Verkehrsmittel: vom Schiff auf die Bahn, von der Bahn auf den Lkw, vom Lkw aufs Schiff – alle Kombinationen sind möglich und erforderlich in einem Hafen wie Duisburg.

Der Container-Umschlag, wie er nun im Museum an der Apostelstraße dargestellt werde, sei „Ausdruck der globalisierten Wirtschaft”, erläuterte Erich Staake, Chef der Hafengesellschaft, die das Exponat finanziert hat. Es gebe kaum noch eine Produktgruppe, die nicht in den weltweit genormten Blechbehältern transportiert werde. 37 Prozent des Hafenumschlags entfalle inzwischen auf die Container, vor zehn Jahren sei es erst ein Sechstel davon gewesen. Die Kapazitäten würden weiter ausgebaut. Derzeit entstehe vor der Hafenverwaltung ein neuer Anleger für Rhein-See-Schiffe, die Container von Duisburg nach England, Spanien, Skandinavien und vielen weiteren Zielen bringen.

„TEU-Story”

„TEU-Story” heißt die multimediale Museums-Box, die von Studenten der Fachhochschule Düsseldorf konzipiert und umgesetzt wurde. TEU (Twenty-foot Equivalent Unit, zu Deutsch: 20-Fuß-Behälter) ist die Maßeinheit für den Container-Umschlag. Im letzten Jahr wurde in Duisburg erstmals die Eine-Million-TEU-Marke erreicht.

Von 2007 bis 2009 haben die Studenten an der „TEU-Story” gearbeitet, haben Nächte fotografierend auf dem Containerkran verbracht, Orchesteraufnahmen und die O-Töne im Terminal zum künstlerischen Klangereignis verbunden. Museumschef Heinrich Kemper freute sich sichtlich über den Einzug des „Hafens der Zukunft” in sein Haus.