Duisburg.

Krohne wächst, braucht Platz und hat Ansprüche. Auch an Architektur. In einem aufwendigen Verfahren wurde jetzt der bestmögliche Entwurf für eine neue Konzernzentrale gesucht – und gefunden.

Bis 2015 soll auf dem Firmengelände an der Ludwig-Krohne-Straße in Duissern ein siebenstöckiger Neubau entstehen mit Platz für 200 bis 250 Mitarbeiter. 12 bis 15 Mio Euro will das international tätige Unternehmen investieren.

„Der Neubau ist ein klares Bekenntnis der Firma zum Standort Duisburg“, sagte Michael Rademacher-Dubbick, Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, das anspruchsvolle Messtechnik in 15 Fertigungsstätten in zehn Ländern produziert.

Herausgezogener Flachbau überzeugt

Anspruchsvoll sollte auch die Architektur des Neubaus ausfallen, daher entschied sich die Krohne-Führung für einen Architekten-Wettbewerb, dessen Ergebnis jetzt zwei Tage lang gesichtet und bewertet wurden. Sieger wurde ein Büro junger Berliner Architekten, die an ihre Arbeit mit einer an sich simplen Fragestellung herangegangen sind: „Wie tickt Krohne?“, habe am Anfang gestanden, erklärte Philipp Baumhauer vom gleichnamigen Büro. Firmenwerte habe man ebenso berücksichtigt wie die bestehenden Baukörper auf dem Krohne-Gelände und auch die starke Kunst-Affinität des 1921 gegründeten Unternehmens, die am Standort Duissern nicht zu übersehen ist.

So überzeugte der Entwurf unter anderem mit einem aus dem Hauptgebäude herausgezogenen Flachbau für Veranstaltungen oder auch Ausstellungen. Das Hauptgebäude glänzt nicht nur mit einer doppelten Glasfassade. „Wir wollen den neuesten Standard bei der Energetik“, ist Rademacher-Dubbicks Anspruch gewesen. Den die Architekten unter anderem mit Erdwärme-Nutzung und Photovoltaik umsetzen wollen.

Zentrale wird von A 40 zu sehen sein

Der gestalterische Anspruch an den Neubau sei auch der Lage geschuldet, erläuterte Stephan Neuburger, der mit Rademacher-Dubbick an der Krohne-Spitze steht. Die künftige Konzernzentrale sei von der Autobahn A 40 aus zu sehen und markiere zudem einen Eingang zur Innenstadt.

Krohne wächst nach Angaben der Firmen-Führung sowohl im In- wie im Ausland, trotz eines 2009 neu bezogenen Gebäudes gebe es weiteren Raumbedarf. So habe man derzeit im alten Arbeitsamt am Duissernplatz mehrere Etagen angemietet. Unweit der neuen Konzernzentrale soll auch noch ein Parkhaus entstehen.

Mit Mess- und Analysetechnik für nahezu alle Industriebranchen erwirtschaftete Krohne zuletzt einen Jahresumsatz von 448 Mio Euro. Knapp 3100 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen, das sich zu 100 Prozent im Besitz der Familie Rademacher-Dubbick befindet.