Duisburg.

Beim Tag der offenen Tür im Rathaus im September konnten Bürger schon einen Blick werfen, in das neu gestaltete Arbeitszimmer des Oberbürgermeisters Sören Link im Eckflügel der 1. Etage.

Doch Gerüchte machten die Runde, dass der Umbau 80.000 Euro gekostet haben soll. „Nein“, widerspricht der OB. Dann hätte es die Umgestaltung des Zimmers nicht gegeben, stellt er auf WAZ-Anfrage klar. Nach der Kostenaufstellung aus dem Rathaus belaufen sich die Aufwendungen für das neue, moderne Mobiliar aus Schreibtisch, Bürostuhl, Rollcontainer, Besprechungstisch, Stühle und Lampen auf exakt 18.077,44 Euro.

Mobiliar stammt aus 50er Jahren

Das alte Mobiliar stammte noch aus den 50er Jahren. „Damals diktierte der OB seine Briefe einer Sekretärin, die mitstenographierte. Heute gibt es andere Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz, die, auch in technischer Hinsicht, einfach nicht erfüllt waren“, so OB Link. „Hinzu kommt, dass mein Büro als Besprechungszimmer genutzt wird, in dem ich auch externe Gäste empfange. Das hat natürlich auch repräsentativen Charakter.“

Zum neuen modernen Gesicht des OB-Zimmers gehören verschiebbare Paneele aus matt-milchigem Glas, die die hölzernen, denkmalgeschützten Wandvertäfelungen überdecken, die die Nutzung der Wände verhinderten. An die großen Scheiben sollen jetzt Bilder und Pläne. 9200 Euro kostete diese Umgestaltung. Dazu kommen laut Rechnung 18.077,44 Euro für eine anstehende Grundrenovierung der Maler, Tischler, Elektriker und Parkettschleifer; summa summarum also: gut 41.000 €.

Geschichtsträchtiges Stück im OB-Zimmer

Ein geschichtsträchtiges Stück im alten OB-Zimmer war der große eichene Schreibtisch. Er wurde ins Stadthistorische Museum geschafft und steht da schon als Ausstellungsstück. Noch unklar ist, ob der hölzerne Arbeitsplatz aus der Zeit von Oberbürgermeister Karl Jarres (1914-1933) stammt und noch viel mehr Jahre auf dem Buckel hat und dereinst für Karl Lehr geschreinert wurde, der von 1879 bis 1914 Oberbürgermeister Duisburgs war.