Duisburg. Outlet-Investor Roger Sevenheck muss der Stadt Duisburg schriftlich versichern, dass das Factory-Outlet-Center finanziell gesichert ist. Im Zusammenhang mit einem Bauprojekt in Bonn gibt es vier Haftandrohungen gegen ihn - die Zweifel wachsen. Wann die Frist enden soll, ist nicht bekannt.
Roger Sevenheck hat von der Stadt eine Frist gesetzt bekommen, in der er schriftlich versichern muss, dass er am geplanten Factory-Outlet-Center (FOC) in Hamborn festhält. Außerdem muss er belegen, dass das Projekt finanziell gesichert ist. Das erfuhr diese Zeitung am Mittwoch aus gewöhnlich gut informierten Kreisen am Rande der Eröffnung eines neuen Recyclinghofs.
Wann die Frist endet, ist nicht bekannt. Sie soll aber kurz gesetzt sein. Bereits in der kommenden Woche will sich die Stadt öffentlich dazu erklären. Sollte Sevenheck die Frist verstreichen lassen oder ausweichend antworten, erwägt die Stadt nach unseren Informationen, den Vertrag mit dem Holländer zu kündigen.
Haftandrohungen wegen nicht beglichener Schulden
Bislang hatten die Offiziellen der Stadt Duisburg und die Politik fest hinter dem Factory-Outlet-Entwickler Sevenheck gestanden. Als aber vor wenigen Tagen durch die Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz bekannt gemacht worden war, dass es gegen den Holländer Haftandrohungen wegen nicht beglichener Schulden gibt, gerieten selbst die größten Optimisten ins Grübeln.
Bislang war nur von zwei zivilrechtlichen Haftanordnungen die Rede. Das Amtsgericht Düsseldorf bestätigte gestern, dass es sich tatsächlich um vier handelt. Alle stünden im Zusammenhang mit dem geplanten Bau eines Einkaufszentrums in Bonn. Investor Sevenheck soll dort nachweisen, dass er über das notwendige Eigenkapital verfügt und sich mit allen 40 Teileigentümern des benötigten Grundstücks geeinigt hat. Beides sei bislang offensichtlich nicht geschehen, heißt es aus Bonn, wo die Stimmen, die an der Bonität des Niederländers zweifeln, immer lauter werden.
Sevenheck soll Offenbarungseid leisten
Der Gerichtsvollzieher ist Sevenheck jedenfalls auf der Spur. Der Niederländer soll eine Vermögensauskunft - früher unschön auch Offenbarungseid genannt - abgeben. Mit dieser eidesstattlichen Versicherung muss er erklären, ob er über Geld verfügt oder nicht. Zu diesem Zwecke könnte Sevenheck - theoretisch - schlimmstenfalls auch festgesetzt werden, deshalb spricht man von einer Haftanordnung.
So wachsen auch in Hamborn in der Politik längst Zweifel, dass das Outlet-Center tatsächlich noch mit Sevenheck realisiert wird. Allerdings wollen Politik und auch die Stadtverwaltung offenbar an einem Einkaufscenter auf dem Areal der Rhein-Ruhr-Halle und im angrenzenden Siedlungsbereich festhalten.