Duisburg. Die Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz hatte kürzlich bekannt gemacht, dass gegen den Entwickler des Factory-Outlet-Centers, Roger Sevenheck, Haftandrohungen wegen unbeglichener Schulden vorliegen. Das macht die Stadt und die Politik stutzig. Jetzt setzt man Sevenheck die Pistole auf die Brust.

Roger Sevenheck hat von der Stadt eine Frist gesetzt bekommen, in der er schriftlich versichern muss, dass er am geplanten Factory-Outlet-Center (FOC) in Hamborn festhält. Außerdem muss er belegen, dass das Projekt finanziell gesichert ist.

Das erfuhr die WAZ am Mittwoch aus gewöhnlich gut informierten Kreisen am Rande der Eröffnung eines neuen Recyclinghofs. Wann die Frist endet, ist nicht bekannt. Sie soll aber kurz gesetzt sein. Bereits in der kommenden Woche will sich die Stadt öffentlich dazu erklären. Sollte Sevenheck die Frist verstreichen lassen oder ausweichend antworten, erwägt die Stadt möglicherweise sogar, den Vertrag mit dem Holländer zu kündigen.

Politiker rechnen nicht mehr mit Realisierung des FOC

Bislang hatten die Offiziellen der Stadt Duisburg und die Politik fest hinter dem Factory-Outlet-Entwickler Sevenheck gestanden, selbst als er die sechsstellige Grunderwerbssteuer nicht fristgerecht zahlte. Als aber vor wenigen Tagen durch die Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz bekannt gemacht worden war, dass es gegen den Holländer Haftandrohungen wegen nicht beglichener Schulden gibt, gerieten selbst die größten Optimisten ins Grübeln.

„Ich glaube nicht mehr daran, dass das Outlet-Center kommt. Jedenfalls nicht mit Sevenheck“, war am Mittwoch die Meinung mehrerer Politiker. Allerdings wollen sie und auch die Verwaltung offenbar an einem Einkaufscenter auf dem Areal der Rhein-Ruhr-Halle festhalten.

Notfalls müsse die Stadt eben in den sauren Apfel beißen und selbst die notwendigen Gutachten zahlen, auf deren Grundlage Planungssicherheit für einen Investor entstehen soll, hieß es von mehreren Seiten. Wie Duisburg das Geld aufbringen könnte – die Rede ist von anderthalb Millionen Euro – das ist offen.