Duisburg. . Ein Hauch von Chinatown - in Duisburg-Kaßlerfeld bahnt sich da was an. An der Ruhrorter Straße entsteht derzeit das “Deutschland-China Business Center“. Mit Büros und Showrooms will ein chinesischer Investor chinesischen Unternehmen den Markt in Deutschland eröffnen - und umgekehrt.

Palettenweise Baustoffe, containerweise Bauschutt – es passiert etwas rund um die Ruhrorter Straße in Kaßlerfeld. Was dort geschieht, steht in chinesischen Lettern an den Schaufenstern, die einst zu einem Möbelhaus gehörten, freundlicherweise aber auch in deutscher Übersetzung: „Deutschland-China Business Center“.

Was sich dahinter verbirgt, weiß Ralf Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung: Büros und Showrooms für chinesische Unternehmen einerseits, andererseits auch für deutsche Unternehmen, die in China einen Markt für eigene Produkte und Dienstleistungen sehen. Ein Investor aus dem „Reich der Mitte“ ist Bauherr des Geschäftszentrums, das wohl noch in diesem Jahr eröffnet werden könnte. Mieter gebe es bereits, sagt Meurer, dessen GFW Duisburg das Projekt begleitet. Bestandteil des Handelszen-trums, das schrittweise erweitert werden könne, sei auch Gastronomie mit chinesischem, aber auch auch internationalem Angebot.

Ein Hauch von Chinatown in Duisburg

Bereits fertig eingerichtet ist ein weiterer gastronomischer Betrieb, wenige Schritte vom entstehenden Business Center entfernt an der Straße Auf der Höhe, ebenfalls in Kaßlerfeld. „Restaurant Asia Palace“ steht über der Front, angekündigt wird ein chinesisch-mongolisch-japanisches Speisenangebot. Rotes Mobiliar hinter goldenen Vorhängen lädt ein hinter den Schaufenstern, die früher einem Autohaus gehörten. Geöffnet ist allerdings auch dieses fernöstliche Vorhaben noch nicht. Dem Vernehmen nach sind noch Genehmigungsfragen zu klären.

Rundum erfreut über diese Investitionen mit Schwerpunkt China ist Bürgermeister Manfred Osenger, zugleich Ratsherr für Kaßlerfeld und Neuenkamp: Ein Hauch von Chinatown könne durchaus Chancen für die beiden Stadtteile mit sich bringen. Schon jetzt lebten in Neuenkamp in Häusern der Gebag rund 60 chinesische Sprachstudenten, die vor allem durch ihre Höflichkeit auffielen: „Die Neuenkämper freuen sich.“

Sie lernen an einem Sprachinstitut in Neudorf, das laut Osenger „aus allen Nähten platzt“. Einen Alternativstandort sieht der SPD-Politiker wiederum in seinem Sprengel: die ehemalige Hauptschule an der Paul-Rücker-Straße, die seit zwei Jahren leer steht. Sie wieder als Schule zu nutzen, sei aber nicht ganz unkompliziert, hat der Bürgermeister erfahren. Wegen der langen Nutzungsunterbrechung sei ein umfangreiches Genehmigungsverfahren erforderlich. Im November vertritt Osenger Duisburg bei einem Besuch in der Partnerstadt Wuhan. Fester Vorsatz: „Ich werbe dort für die beiden schönsten Stadtteile der Welt.“ Keine Frage,was Osenger meint.