Duisburg. Martin Jansen läuft von einem Abenteuer zum anderen. Jetzt hat der Extremsportler aus Duisburg den „härtesten Lauf seines Lebens“ hinter sich gebracht. Beim größten Trailrennen Europas hat er in 24 Stunden den Mont Blanc umrundet.

„Das war der härteste Lauf meines Lebens“, sagt Martin Jansen. Kaum zu glauben, wo er doch schon 21 Mal einen Marathon, siebenmal einen Ultramarathon und 100 Kilometer durch die Sahara hinter sich gebracht hat. Doch diesmal ging es für den 36 Jahre alten Extremsportler um den Mont Blanc: 7000 Sportler starten bei dem größten Trailrennen Europas, 101 Kilometer und 6106 Höhenmeter legen sie über vier Berge zurück. Und das am Stück: Vormittags geht es los, die Nacht durch, mit Stirnlampe auf dem Kopf und einem vier Kilo schweren Laufrucksack mit Verpflegung und Pflichtausrüstung auf dem Rücken.

„Es gibt Schlimmeres“

Schon die erste Etappe beginnt steil, nach zehn Kilometer haben die ersten Läufer die ersten Probleme, nach drei Stunden ist Jansen auf dem Gipfel des Tete de la Tronche, auf 2584m Höhe. Der Ausblick, das Gefühl - „ein Wahnsinn“, sagt er.

Kurz darauf schmerzt der rechter Knöchel - „es gibt Schlimmeres“- , nach 40km verliert Jansen den Zettel mit dem Bergprofil und den Kontrollzeiten, nach 70km holt er in Trient die kleinen Steine aus den Schuhen, die ihn schon seit Stunden nerven. Als es hell wird, krampfen die Muskeln im linken Schienbein. „Ich konnte nur noch flott gehen.“ Als er den Zielort Chamonix durch die Baumstämme entdeckt, zieht er noch einmal an. Wie schnell er ist, kann er nicht kontrollieren. „Meine Uhr ist bei 23:59:59 stehengeblieben.“ In der Stadt überholt er noch einmal zehn Läufer. „Im Ziel habe ich noch fast die Renndirektorin umgerannt.“ Mit 24:06:32 wird er zehntbester Deutscher. Seine Trophäe: die rote Finisher-Weste, eine der begehrtesten Auszeichnungen im Ultrasport.

"Landschaftlich nicht ganz so toll"

„Bis auf eine große Blase und übersäuerte Oberschenkel ging es mir erstaunlich gut“, erzählt Jansen nach seiner Rückkehr. Zur Vorbereitung war er die gleiche Distanz einmal am Stück einmal rund um Dortmund gelaufen. „Landschaftlich war es nicht ganz so toll wie am Mont Blanc, aber dennoch sehr nett“, flachst er.

Für sein nächstes Abenteuer hat er sich in dieser Woche angemeldet. „Ich will mich noch einmal der Wüste stellen“, sagt Jansen. Anfang Dezember fliegt er nach Namibia, will noch einmal 100km durch den Sand der Wüste Namib laufen.