Köln. Nach dem Vorfall mit einem verletzten 51-Jährigen am Flughafen Köln/Bonn hat sich jetzt die türkische Regierung eingeschaltet. Vizeregierungschef Bekir Bozdag wirft deutschen Polizisten vor, den Duisburger Yasar A. geschlagen zu haben. Es gebe Filmaufnahmen des Zwischenfalls.

Nach einer Auseinandersetzung zwischen einem Bundespolizisten und einem Türken am Kölner Flughafen hat die türkische Regierung die deutsche Polizei kritisiert. Vizeregierungschef Bekir Bozdag äußerte laut türkischen Medienberichten vom Mittwoch die Hoffnung, dass seitens der Behörden rechtliche Schritte gegen die Polizisten eingeleitet würden. Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte, dass sie wegen des Vorfalls gegen einen Polizisten und gegen den Geschädigten ermittelt.

Bozdag, der in der türkischen Regierung für die Belange der Auslandstürken zuständig ist, warf den Polizisten vor, den 51-jährigen Yasar A. am Flughafen Köln/Bonn geschlagen zu haben. Bozdag verwies auf Filmaufnahmen des Zwischenfalls, bei dem der Türke eine blutende Kopfwunde davongetragen hatte.

Anfangsverdachts der Körperverletzung im Amt

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln bestätigte am Mittwoch, dass die Behörde nach dem Vorfall von Amts wegen Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. Gegen den Polizisten wird demnach wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt, gegen den Türken wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

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Nach ersten Erkenntnissen soll der Türke aus Duisburg am Samstagabend an einem Check-In-Schalter auf dem Flughafen Köln/Bonn in einen Disput mit der Angestellten einer Fluggesellschaft geraten sein. Dabei soll der Mann die Mitarbeiterin beleidigt haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Die Frau habe daraufhin die Bundespolizei hinzugerufen. In der Folge sei es zwischen einem Polizisten und dem Türken zu einer Handgreiflichkeit gekommen. Dabei habe der Polizist offenbar den Schlagstock gezogen.

An welcher Körperstelle der Mann getroffen wurde, sei noch unklar, sagte der Behlördensprecher. Der Vorfall sei von einer Reihe Augenzeugen beobachtet worden, die nun vernommen würden. (afp)