Duisburg. . Das jährliche Ablesen von Zählerständen in Duisburg wird in der Regel von Ableser oder Kunden selbst getan. Nun aber fiel einer Bürgerin auf, dass bei ihrer Abrechnung geschätzt wurde. Normalerweise wird dies nur getan, wenn man selbst nicht ablesen möchte, sagen die Stadtwerke.

Britta Warias-Leise hatte sich gewundert. Im Juli sei die Jahresabrechnung für Gas, Strom, Wasser und Abwasser fällig. Bisher hat sie aber nur die Abrechnung für Schmutzwasser erhalten. Die Zählerstände wurden bisher nicht abgelesen und das übliche Kärtchen, mit der Bitte, dies selbst zu tun, lag bisher auch nicht im Briefkasten. Wie also die Schmutzwasserabrechnung erstellt werden konnte, fragte sich die Stadtwerke-Kundin aus Rumeln-Kaldenhausen und rief das Kunden-Dialog-Center an.

Dort sei ihr mitgeteilt worden, dass die restlichen Abrechnungen auf dem Weg und die Zählerstände geschätzt worden seien. Sie könne die tatsächlichen Zählerstände selbst ablesen und dann noch mal anrufen. Die Rechnungen würden dann korrigiert. Barbara Warias-Leise ist darüber verärgert: „Macht man es sich inzwischen so einfach? Dann können ja die teuren Messgeräte abgebaut werden, wenn eh nur noch geschätzt wird. Ist das Kundenservice?“

Die Kundin hätte ein Kärtchen zum Selbstablesen erhalten müssen

Die WAZ hat bei den Stadtwerken nachgefragt. Es sei keineswegs so, dass die Zählerstände grundsätzlich nur noch geschätzt werden, so ein Sprecher. „Warum die Kundin kein Kärtchen zum Selbstablesen der Zählerstände bekommen hat, können wir uns nicht erklären.“

Solche Karten erhalten laut Stadtwerke Einfamilienhäuser. Wer nicht selbst ablesen möchte, könne dann aber auch einen Termin vereinbaren. Dann komme ein Ableser kostenlos vorbei – so wie bei Mehrfamilienhäusern grundsätzlich üblich, so der Sprecher.

Wer gar nicht auf die Karte zum Selbstablesen reagiere, müsse damit rechnen, dass die Zählerstände aufgrund der Vorjahresrechnung geschätzt werden. Dies ist zum Beispiel auch dann der Fall, wenn der Ableser zu den jeweiligen Terminen vor verschlossenen Türen steht. Wer mit der Schätzung dann nicht einverstanden ist, könne aber auch die Zählerstände wie im aktuellen Fall noch im Nachhinein selbst ablesen. Dann würden die aktuellen Angaben neu verarbeitet.