Duisburg. .
Die Schützenketten klirrten, als die sieben Königspaare des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften zum Empfang im Kultur- und Stadthistorischen Museum antraten.
Das Essener Diözesankönigspaar Gabriele und Gerhard Geurtz von der Duisburger St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1420 hatte die gekrönten Häupter der fünf anderen Diözesanverbände Aachen, Köln, Münster, Paderborn und Trier sowie das Bundeskönigspaar des 380.000 Mitglieder starken Schützenverbandes nach Duisburg eingeladen.
"Glaube, Sitte, Heimat"
Nach einer Hafenrundfahrt mit plötzlichem Wolkenbruch und einer Stadtführung rund um das Rathaus gab es vor dem Museum einen Fototermin, der den durchweg schwer dekorierten Herrschaften im grünen Rock bei immerhin 35 Grad Außentemperatur ganz schön zu schaffen machte. Aber Werner Pöhling vom Stadtmuseum sann bereits auf Erleichterung. „Wir schließen Ihre Ketten jetzt hier in einen klimatisierten Raum ein, die kriegen Sie dann nachher schön gekühlt wieder“, versprach er den Gästen.
Die offizielle Begrüßung übernahm CDU-Ratsherr Peter Keime, der selber aktiver Schützenbruder ist. „Ich hoffe, Sie nehmen ein paar positive Eindrücke von unser wunderschönen Stadt mit, die wir alle so lieben“, sagte er. Und fügte hinzu: „Die Probleme mit dem Gerüst an der Küppersmühle, die für viele negative Schlagzeilen über Duisburg gesorgt haben, sind inzwischen geklärt.“
Im Gepäck hatte er das Goldene Buch der Stadt, in das sich die Schützenpaare eintrugen. Danach führte Werner Pöhling die Gruppe durch die Ausstellung und die Vergangenheit der Stadt. Besonders gut kam bei den erhitzten Besuchern der Kühlschrank mit dem Mammut-Backenzahn an. Der Schrank war außen auf zwei Seiten mit gefrorenem Wasser bedeckt und bot so durch bloßes Anlehnen die Gelegenheit zu einer kleinen privaten Eiszeit.
"Kräftig die Sau raus lassen"
„Das war ein strammes, aber auch ein schönes Jahr“, sagte der Kölner Diözesankönig Ferdinand Lohmüller im Hinblick auf die vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen, die an der Königswürde in dem katholischen Verband hängen, der sich nach eigenem Bekunden für „Glaube, Sitte und Heimat“ einsetzt.
„Ich habe heute viel Neues über Duisburg gelernt. Wenn wir im September vor dem nächsten Bundesschützenfest unsere Ketten abgeben, werden wir Tage wie diesen hier vermissen“, sagte er. Der Tag sollte aber nicht ohne einen Besuch in einem der bekannten Innenhafen-Lokale zu Ende gehen. „Da werden wir nachher mal kräftig die Sau raus lassen“, versprach Gastgeber Gerhard Geurtz mit einem Augenzwinkern.