Duisburg. . Eine Reinigung in Duissern ist viermal innerhalb von fünf Monaten überfallen worden – immer vom selben Täter. Die Polizei fahndet jetzt mit einer Aufnahme aus der Überwachungskamera nach ihm. Noch hat die Polizei keine heiße Spur. Der Firmenchef sorgt sich unterdessen um seine Mitarbeiter.
„Wir wollen aus dieser Angstsituation endlich herauskommen.“ Ein Satz, der viel über die derzeitige Gefühlslage der Beschäftigten der Reinigung Linkhorst verrät. Ein Satz, gesprochen von Firmengründer Otto Linkhorst (78), der in der 53-jährigen Geschichte des in Wanheimerort beheimateten Unternehmens noch nichts Vergleichbares erlebt hat.
Viermal ist seine Reinigungsfiliale an der Kardinal-Galen-Straße in Duissern seit Februar nun überfallen worden. Viermal kam derselbe Täter und erbeutete Bargeld. Doch obwohl die Polizei mit Phantombild und Videomaterial in der Öffentlichkeit fahndet, ist der Räuber noch unerkannt auf freiem Fuß. „Ich hoffe, dass er schnell gefasst wird“, sagt Linkhorst. „Die Sache belastet uns alle.“
Mit einem Messer bedroht
Das gilt natürlich in erster Linie für die beiden Angestellten, die sich zum Zeitpunkt der Überfälle in der Filiale aufhielten. Eine von ihnen ist Erika M. aus Duisburg. Die 62-Jährige war beim ersten und kürzlich beim vierten Überfall zugegen. „Als er in den Laden kam, hat er mir das Messer nur gezeigt und gesagt, dass er mir nichts tut, wenn ich ihm das Geld geben“, schildert die Kraft, die seit sechs Jahren für Linkhorst arbeitet. Eine gepflegte Erscheinung habe der Täter gehabt. Die sehr dunkle, männliche Stimme und das perfekte Hochdeutsch sind ihr ebenfalls in Erinnerung geblieben.
Und wie hält sie es seitdem im Laden aus? „Da ist eine permanente Anspannung in mir. Man beobachtet ständig den Gehweg und zuckt bei jedem Geräusch zusammen.“ Und wie ist es nach Feierabend? „Man ist schreckhafter und ängstlicher geworden. Und ich schlafe seitdem schlechter“, sagt Erika M. und fügt hinzu: „Die Täter vergessen immer, was sie einem damit alles antun.“
Bislang noch keine Hinweise
Die Angestellte, die bei den anderen beiden Überfällen im Laden war, ist Brigitte L. (60). Auch sie wurde vom Täter mit einem Messer bedroht, aber nicht attackiert. Die kärgliche Beute bei vier Überfällen lag laut Firmenchef Linkhorst bei gerade mal 300 Euro. „Und für so einen Betrag werden bei uns alle in Angst und Schrecken versetzt“, so Linkhorst kopfschüttelnd.
Polizeisprecher Ramon van der Maat erklärte gestern auf WAZ-Anfrage, dass auch nach der Veröffentlichung des Phantombilds die Zahl der Hinweise aus der Bevölkerung bei Null liege. „Das spricht dafür, dass der Mann aus einer Nachbarstadt stammen könnte“, so van der Maat. Zahlreiche Fernsehteams waren inzwischen in Duissern und berichteten über den Fall. Die Polizei hofft, dass so eine noch breitere Öffentlichkeit erreicht wird – und der Täter endlich identifiziert wird.