Duisburg. . Der Rhein-Ruhr-Marathon ist ein Lauf von Läufern für Läufer. Und weil es vor allem um den Spaß daran geht, wird auch in diesem Jahr auf hohes Preisgeld verzichtet - und damit auch auf Marathon-Prominenz. Der Streckenrekord aus dem Jahr 1989 wird deshalb wohl auch in diesem Jahr unangetastet bleiben.

Das Wichtigste für die einen: knapp 20 °C und 75 Prozent Niederschlagswahrscheinlichkeit. Das Wichtigste für die anderen: Mit Hilfe der Autobahnen ist man von jedem Punkt in der Stadt schnell aus den gesperrten Bereichen heraus. Zum 30. Mal wird sich am Sonntag der Rhein-Ruhr-Marathon durch die Stadtteile schlängeln, mehr als 6000 Sportlerinnen und Sportler gehen in den verschiedenen Wettbewerben an den Start.

„Es soll regnen? Bis vorhin sollte es doch noch schön werden!“ Hermann Kewitz aktualisiert den Wetterbericht auf seinem Computer in den letzten Tagen häufiger. Schließlich wird davon auch die Teilnehmerzahl beeinflusst, weiß der Pressesprecher des Marathons, und zwar auf und neben der Strecke. Während sich das Publikum wohl lieber bei Sonnenschein einen Platz am 42,195 Kilometer langen Rundkurs sucht, ist leichter Regen bei den Aktiven gar nicht so ungern gesehen. „Der Läufer mag das“, sagt Kewitz. Ein bisschen Abkühlung durch leichten Regen sei bei den meisten willkommen.

Der aktuelle Weltrekord liegt bei 2:03:38

Zumal sind es die vielen Hobbyläuferinnen und -läufer auch gar nicht gewöhnt, die große Distanz oder auch nur den Halbmarathon bei Hitze zu laufen. Und gerade an diese Sportler richtet sich der Rhein-Ruhr-Marathon. Auf hohe Preisgelder verzichten die Organisatoren bewusst – auch wenn dadurch Stars angelockt werden würden, die wiederum für mehr Interesse an der Veranstaltung im In- und Ausland sorgen würden. „Läufer einkaufen“, betont Kewitz, wolle man nicht. Deshalb rechnen die Organisatoren damit, dass der erste Läufer nach knapp zweieinhalb Stunden ins Ziel kommt.

29. Rhein-Ruhr-Marathon

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    Der Streckenrekord aus dem Jahr 1989 wird wohl noch sehr lange Zeit Bestand haben, denn: Nur weil der Marathon damals ein Teil der Universiade war, verschlug es den Ungarn Tibor Baier nach Duisburg, der in 2:14:33 durch die Stadt huschte. Zum Vergleich: Der aktuelle Weltrekord liegt heute bei 2:03:38.

    Eine Änderung der Laufrichtung

    Einen Star wird es am Sonntag dennoch geben, denn im Rahmen der Nachmeldungen erwarten die Veranstalter den 100.000. Teilnehmer in 30 Jahren Duisburg-Marathon. Der wird selbstverständlich auch mit einer besonderen Startnummer laufen; eben der 100.000.

    Die größte Veränderung in der Marathon-Geschichte gab es im Jahr 1995, als nach einer kurzen Lauf-Pause die Organisation von Eintracht Duisburg zum Stadtsportbund und dem LC Duisburg wechselte. Damals drehte man die Laufrichtung, es sollte erst durch den Norden und dann in den Süden gehen. „Dieser Richtungsstreit tobte schon länger“, erklärt Kewitz rückblickend. Und die Veranstalter gaben den Wünschen der Starterinnen und Starter nach. „Auch da sieht man, dass ein ein Marathon von Läufern für Läufer ist.“