Nicht nur „Die Günstige mit neuem Bad“, „Die Praktische barrierefreie“ und „Die Klassische mit drei Zimmern“ sorgten am Samstag für Gesprächsstoff auf der Königstraße. Bei der Wohnungsbörse des Netzwerks „Wohnen & Leben in Duisburg“ boten Wohnungsgenossenschaften und Immobiliengesellschaften ihre Objekte feil. Wohnungssuchende konnten gezielt nach ihrer Wunschwohnung suchen und Besichtigungstermine vereinbaren.
„Für uns ist diese Börse wichtig, um die Stimmung auf dem Mietmarkt aufzunehmen und um uns zu präsentieren“, sagt Pia Mysliwietz von der Deutschen Annington, die rund 3800 Wohnungen in Duisburg besitzt. „Der Trend geht hin zu kleineren Wohnungen“, sagt sie und erklärt dies mit der demografischen Entwicklung.
Ältere Menschen wollen lange in der eigenen Wohnung bleiben
Genau diese Prognose hat Maren Walla-Kaufmann schon vor einigen Jahren dazu bewegt, einen Verein zu gründen. Am Stand ihres Projekts „Wir im Kirchfeld“ scharen sich bereits am Morgen viele Interessenten um ein Modell. Im September beginnen die Bauarbeiten für eine Mehr-Generationen Siedlung in Rumeln. 47 Wohnungen und neun Einfamilienhäuser entstehen im Bereich Friedhofallee Ecke Kirchfeldstraße: Alle Wohnungen barrierefrei, die Wohnungen im Erdgeschoss darüber hinaus speziell rollstuhl-geeignet.
Vor einigen Jahren stellte sich die Gründerin des Vereins „WIR Duisburg“ die Frage, wie sie im Alter wohnen wollte. „So lange es geht, will man doch in seiner Wohnung bleiben.“ Die Psychotherapeutin nahm daraufhin an einem Kurs der VHS zu diesem Thema teil und traf dabei auf Gleichgesinnte. „Uns geht es um das Gemeinschaftliche und um gegenseitige Unterstützung. In Rumeln soll eine bunte Gemeinschaft entstehen“, sagt sie. Maren Walla-Kaufmann hat sich bereits eine hübsche Wohnung im neuen Komplex, der Ende 2014 fertiggestellt werden soll, gesichert.
Gemeinwohlorientierte Genossenschaft übernimmt Projekt
Das Projekt dieser Mehr-Generationen Siedlung, das aus der Kooperation eines Vereins und einer Genossenschaft entsteht, ist bislang das einzige dieser Art in Duisburg. Für Dietmar Vornweg vom Vorstand des Bauvereins Friemersheim ist es kein Zufall, dass eine Genossenschaft den Bau der Siedlung übernimmt. „Bei uns spielt die Gemeinschaft doch auch eine große Rolle. Wir arbeiten nicht renditeorientiert, sondern geben Überschüsse wieder an die Gemeinschaft ab.“
Prinzipiell mangelt es in der Stadt nicht an Wohnungen. Der Zustand vieler Objekte sei jedoch sehr schlecht. „Man muss lange suchen“, resümiert Andreas Heinz vom Mieterschutzverein.
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