Duisburg.
Neue Hiobsbotschaft für die Duisburger Belegschaft von ISE Automotive: Die Unternehmensgruppe mit vier Standorten in Deutschland wurde vom mexikanischen Automobilzulieferer Metalsa aufgekauft. Der Zuschlag erfolgte nach langen Verhandlungen und Verzögerungen am Montag.
200 Beschäftigte vom Aus bedroht
Die Geschäftsführung des neuen Besitzers ließ verlauten, dass es bei der bereits eingeleiteten Schließung des Standortes Duisburg bleiben solle. Vom Aus bedroht sind 200 Beschäftigte und deren Familien. „Wir werden uns nicht kampflos ergeben“, kündigte Aydin Albayrak, Betriebsratsvorsitzender am Huckinger Standort, hartnäckigen Widerstand an.
Dienstagmittag, 12.30 Uhr. Direkt gegenüber von Tor 1 des HKM-Werksgeländes haben die ISE-Beschäftigten ihren Warnstreik-Stand aufgebaut. Nur wenige Meter Luftlinie trennen sie von den Werkshallen auf der anderen Straßenseite. Die Belegschaft setzt sich laut dem Betriebsratsvorsitzenden Albayrak aus 155 Festangestellten, zehn befristet Beschäftigten und 35 Leiharbeitern zusammen. Und sie lebt seit Jahren mit den Schließungsplänen: Seit 2007 drohte bereits mehrmals das Aus für den Standort an der Ehinger Straße.
Deutlich längere An- und Abfahrtswege
„43 von uns haben ein Angebot bekommen, künftig am ISE-Standort in Witten zu arbeiten, 60 sollen nach Bergneustadt wechseln. Welche Arbeiten sie dort übernehmen können, ist noch nicht geklärt“, so Albayrak. 90 Prozent der Belegschaft lebe im Duisburger Süden, auf sie würden deutlich längere An- und Abfahrtswege warten. Bürgermeister Erkan Kocalar und Vertreter der IG Metall sprachen ihre Solidarität aus. „Wir stehen auf eurer Seite“, rief Kocalar, „diese Arbeitsplätze sind wichtig für Duisburg“.