Um das Weihnachtsmärchen im rechten Licht, guten Ton und mit Knalleffekten auf die Bühne zu bringen, braucht die Ketteler-Spielschar technisch versierte Mitstreiter.

Seit Jahrzehnten ist sie aus dem weihnachtlichen Veranstaltungskalender in Rheinhausen und darüber hinaus nicht wegzudenken: Die Märchen-Aufführung der Laien-Theatergruppe „bühne 47 -Ketteler Spielschar“. Und während die Leistungen der ehrenamtlichen Schauspieler für jeden Zuschauer klar erkennbar sind, bleibt eine andere, nicht weniger wichtige (und ebenfalls ehrenamtlich tätige) Truppe immer ein wenig im Hintergrund: Ohne die Techniker, die sich um Beleuchtung, Ton und den einen oder anderen Spezialeffekt kümmern, würden die Aufführungen nur halb so gut aussehen.

Und es besteht die Gefahr, dass es dieses Jahr genau dazu kommt. Denn auch wenn die Vorbereitungen für das diesjährige Weihnachtsmärchen - die Wahl fiel auf „Das tapferen Schneiderlein“, siehe auch Infokasten unten - bereits angerollt sind, fehlen der rührigen Truppe um Walter Glaser technisch versierte Mitstreiter, die sich um all diese Aspekte außerhalb des Rampenlichtes kümmern.

Bislang hatten sie dafür Personal, das angesichts der Tatsache, dass die ehrenamtlich und gemeinnützig arbeitende Truppe natürlich keine Gage zahlen kann, einem Sechser im Lotto gleich kam. Dirk Hildebrandt, Student der Theaterwissenschaft, konnte neben dem gewissen Händchen nicht nur diverse Unterweisungen in Arbeits- und Bühnensicherheit, sondern sogar eine Lizenz für Bühnen-Pyrotechnik mitbringen. Walter Glaser: „Gerade beim Märchen, bei dem es oft um Zauberei geht, kommt so etwas öfter zum Einsatz, als man meint.“

Weitere Mitstreiter wie Angela Santamaria und Tobias Schornstein glänzten, von Hildebrandt eingearbeitet, mit ähnlichen Qualifikationen. Hildebrandts Fähigkeiten führten sogar dazu, dass er noch als Student einen Job am renommierten Bochumer Schauspielhaus fand.

So sehr sich die Ketteler-Truppe über den beruflichen Erfolg ihres „Cheftechnikers“ freut - Zeit für die Arbeit mit der Hobby-Truppe im heimatlichen Rheinhausen, mit der damals alles angefangen hatte, bleibt da nicht. Zumal sich bei der Bühnentechnik-Kerntruppe das Ende des Studiums und damit die Abschlussprüfung abzeichnet.

... aus dem Jahre 2009. Foto: Tanja Pickartz
... aus dem Jahre 2009. Foto: Tanja Pickartz © WAZ FotoPool

Es muss also neues Personal her. Natürlich nicht unbedingt mit den Qualifikationen der Vorgänger: „So jemanden zu finden, ist illusorisch“, weiß Glaser. Aber technisches Verständnis sei schon unabdingbar. „Und einen Bühnenscheinwerfer oder ein Mischpult sollten die Leute doch schon mal in der Hand gehabt haben.“ Etwa in der Theater-AG an der Schule, denn junge Leute sind ausdrücklich erwünscht. „Aber auch Rentner sind bei uns willkommen.“

Toneinspieler, die Nebelmaschine und die Headset-Anlage sind weitere Bereiche, in die sich die Neueinsteiger einarbeiten müssten. Natürlich nicht ohne Beistand: „Ein paar von den Älteren bleiben dabei und können sie anleiten.“ Nur Geld, das kann die Laienspielschar nicht bieten. „Aber viel wertvolle Erfahrung, das Gefühl, etwas sinnvolles zu tun - und ganz viel Spaß.“

Proben für „Das Tapfere Schneiderlein“ starten am 14.Juni

Erneut hat die „bühne 47“ sich beim Weihnachtsmärchen für einen Klassiker der Gebrüder Grimm entschieden: Im Advent 2012 wollen die Hobby-Mimen „Das tapfere Schneiderlein“ auf die Bühnenbretter bringen. Die erste Leseprobe dafür findet am morgigen Freitag, 15. Juni, um 17.30 Uhr in Raum 202 des Rheinhauser Kultur- und Freizeitzentrums (Schwarzenberger Straße) statt. Auch interessierte Techniker können dort vorsprechen. Oder sich bei Reiner Schmeißer (Tel. 02151 / 1535000) melden.