Duisburg.
Er sah rot und sann auf Rache - mit einem Molotowcocktail. Ein 26-jähriger Duisburger stand jetzt wegen schwerer Brandstiftung vor Gericht. Grund war ein Streit mit einem Widersacher, der sich über längere Zeit hinzog und am 1. November in einen Anschlag mündete. Der 26-Jährige baute einen Brandsatz und war ihn in das Badezimmer seines Widersachers.
Zum Glück nahmen nur das Inventar des Badezimmers und eine Hauswand Schaden. Der Täter kam vor dem Amtsgericht Stadtmitte knapp um einen Aufenthalt hinter Gittern herum. Er habe mehrfach Auseinandersetzungen in einer Kneipe gehabt, berichtete der Angeklagte. „Ich weiß gar nicht mehr, worum es da eigentlich ging.“ Mutmaßlich waren jedes Mal größere Mengen Alkohol im Spiel gewesen. Beim ersten Mal jedenfalls hatte der 26-Jährige offenbar die Oberhand behalten.
Zuhause bastelte er sich einen Molotowcocktail
Bei einer weiteren Begegnung am 1. November 2011 hätten die Kontrahenten sich offenbar rächen wollen. „Die kamen in der Kneipe von mehreren Seiten auf mich zu; zwei hatten Messer“, berichtete der Angeklagte. Jemand habe rechtzeitig die Polizei geholt. „Die hat mich da raus geholt und nach Hause gebracht.“
Dort hatte der 26-Jährige nichts Dümmeres zu tun, als mit Verdünner, einem Lappen und einer Bierflasche einen Brandsatz zu basteln. Er ging zur Adresse eines Kontrahenten und warf den Molotowcocktail durch ein Fenster. „Erst als ich das Klirren der Scheibe hörte, kam mir zu Bewusstsein, was ich da eigentlich machte“, so der rückhaltlos geständige Angeklagte. „Die ganze Sache tut mir furchtbar Leid. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat.“
Alkohol spielte die Hauptrolle
Der Staatsanwalt konnte sich nur wundern, dass der derzeit arbeitslose Angeklagte bereits in der Vergangenheit für eine Sicherheitsfirma gearbeitet hatte und dies auch zukünftig wieder zu tun gedenkt. „Sie trinken, prügeln sich in Kneipen, wissen nicht mal mehr, worum es ging, und werfen am Ende einen Molotowcocktail.“
Auch das Schöffengericht hatte Bedenken. „Sie haben ein Alkoholproblem. Daran sollten sie dringend arbeiten“, meinte die Vorsitzende mit einem Blick auf die Vorstrafen des Angeklagten. „Sie sind auf einem gefährlichen Weg.“
Am Ende senkte sich die Waage vor allem angesichts des Geständnisses doch noch zu Gunsten des 26-Jährigen: Wegen versuchter schwerer Brandstiftung und Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde er zu einer 15-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Drei Jahre muss er sich nun straffrei führen und obendrein 200 Sozialstunden ableisten.