Duisburg.. An ein Liebesspiel war in einem der größten Bordelle Deutschlands am Sonntag nicht zu denken. Im „Sexxx Palace“ brannte es. Das Freudenhaus musste evakuiert werden. Das Feuer wurde mutwillig gelegt. Brandstifter hatten eine Matratze angezündet.
In den Mittagsstunden ist in einem der größten Bordelle Deutschlands am Sonnta zunächst alles ruhig. Doch plötzlich schrillen die Sirenen in der Duisburger Julius-Weber-Straße. Qualm ist zu sehen. Im „Sexxx Palace“ ist ein Feuer ausgebrochen. Die Rettungskräfte treffen um 13 Uhr an dem Laufhaus ein. Die Feuerwehr fährt die Leiter aus. Ringsherum kommt der Verkehr zum Erliegen. Eine Prostituierte steht im vierten Stock am Fenster. Die Flucht durchs Treppenhaus: zu riskant. Die Rauchentwicklung ist in einem der Häuser zu stark. Sie benötigt Hilfe.
Vier Frauen gelingt die Flucht
Die Retter stülpen der Frau eine Fluchthaube über, damit sie nicht noch mehr vom giftigen Rauch einatmet. Am Boden angekommen, kümmern sich Sanitäter um die Prostituierte. Der Verdacht: eine Vergiftung mit Rauchgas.
Später soll sich herausstellen, dass sie zum Glück nur wenig davon eingeatmet hat. Ins Krankenhaus muss sie ebenso wenig wie ihre vier Kolleginnen, die noch über den Eingang das Bordell verlassen konnten.
Als Brandherd machen die Feuerwehrleute eine offenbar nicht mehr genutzte Matratze im Erdgeschoss des Treppenhauses aus. Der dadurch entstandene Qualm hat sich in Windeseile im ganzen Haus verbreitet. Wie in einem Kamin zieht die lebensgefährliche Wolke durch das Bordell. Im obersten Stock sammelt sich der Rauch an.
Polizei geht von Brandstiftung aus
Innerhalb von zehn Minuten können die Einsatzkräfte den Brand löschen. Ein weiteres Feuer entdecken die Blauröcke bei der Begehung der Häuser unter Atemschutzgeräten nicht mehr. Schließlich müssen sie nur noch die Räume vom giftigen Qualm befreien. Sämtliche Räume müssen durchgelüftet werden. Nach rund eineinhalb Stunden ist der Einsatz für sie vorüber.
Die Kriminalpolizei nimmt derweil die Ermittlungen auf. Schnell wird klar: Aus Zufall brannte es nicht. „Wir gehen von Brandstiftung aus“, sagt Polizeipressesprecher Uwe Baltes. Ob es sich um eine Streitigkeit zwischen Rockern handelt, lässt sich nach ersten Erkenntnissen nicht beantworten. „Wir ermitteln in alle Richtungen.“
Nicht in alle Richtungen kommen später die Gäste des Sexpalastes. In der obersten Etage des Laufhauses kommt keine Freude auf. Sie bleibt dicht. Nur in den Etagen darunter geht noch vor 15 Uhr alles wieder seinen gewohnten Gang.