Duisburg..

Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien sowie das Zusammenleben der multikulturellen Bevölkerung bildeten am Montag die Schwerpunkte auf dem Neujahrsempfang des Integrationsrates im Lehmbruck-Museum.

„Jeder muss etwas dafür tun, dass es Duisburg gut geht“, forderte der Vorsitzende des Integrationsrates Sevket Avci. Mit Blick auf die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien forderte er mehr Hilfe aus Brüssel, Berlin und Düsseldorf: Duisburg habe das Problem, gelöst werden könne es aber nur mit Hilfe von EU, Bund und Land. „Ob wir es wollen oder nicht: Die Menschen aus Osteuropa werden hier bleiben. Und wir müssen darüber sprechen, warum sie hier sind.“ Im Hinblick auf die seit Jahren sinkende Bevölkerungszahl Duisburgs erklärte der Vorsitzende des Integrationsrates, dass die Stadt mehr Abwanderung nicht verkraften könne.

Link fordert Hilfe von der EU und vom Land

Oberbürgermeister Sören Link unterstrich, dass Duisburg immer schon mit und von der Zuwanderung gelebt habe und zog Gerhard Mercator als Beispiel heran. Doch die Probleme, die dies aktuell mit sich bringe, dürften nicht verdrängt werden. Gleichzeitig müsse man den Blick auch auf das lenken, was in der Stadt funktioniere. „Sie sind gekommen, um zu bleiben. Und wir werden es auch mit ihnen schaffen, aber wir schaffen es nicht alleine.“ Auch Link fordert Hilfe von der EU, dem Bund und dem Land. Dann seien die Probleme lösbar, „wie wir es in Duisburg gewöhnt sind: friedlich und konstruktiv.“ Die finanzielle Belastung, die im nächsten Jahr auf Duisburg zukommt, wenn die Menschen Anspruch auf Sozialleistung haben, die auch von der Stadt zu erfüllen sein werden, seien nicht unerheblich: 15 Millionen Euro seien nach dem bisherigen Stand zusätzlich jedes Jahr zu verkraften.

Duisburg sei in den vergangenen Jahren an der Integrationsarbeit gewachsen. Den Aufbau von Kommunalen Integrationszentren und den Ausbau der Sprachförderung nannte Link als konkrete Projekte, die angegangen würden. Bei alle dem müsse man aber auch „immer offen und ehrlich bleiben.“

Firat Sunel fordert in Rede auf Türkisch mehr gemeinsame Veranstaltungen

Gastredner des gut besuchten Neujahrsempfangs war der türkische Konsul Firat Sunel, der sich dafür aussprach, künftig nicht mehr von Integration zu sprechen, sondern von Teilhabe oder Inklusion: „Man muss den Menschen schon im Kindergarten und auf dem Schulhof das Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln.“ In einer kurzen Rede auf Türkisch forderte er dazu auf, mehr gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren. Sowohl die Stadt wie auch das Konsulat würden dies unterstützen.

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