Duisburg. Der Chef von „Costa Azzurra“ in Neudorf hat schon für die Queen gekocht. Als 23-Jähriger machte er sich in Neudorf selbständig. Zum Jubiläum lässt er Lieblings-Menüs servieren.
Er hat für die Queen gekocht. Das können nicht viele Köche von sich sagen, doch für Giovanni Lattarulo ist eine andere Leistung viel wichtiger: 35 Jahre führt er das „Costa Azzurra“ in Neudorf, für viele Duisburger der Inbegriff ihres „Italieners“.
23 Jahre alt war der junge Mann aus Ligurien, als er nach gastronomischen Wanderjahren erstmals die Türe für Gäste öffnete, aus der „Danziger Ecke“ die blaue Küste machte, Pasta und Vino anbot, wo’s früher eher Pils und Korn gab.
Doch erst einmal zurück zur Queen. Mit 14 begann Lattarulo seine Koch-Lehre in einem italienischen Nobel-Hotel, um mit 18 im berühmten Londoner „Claridge’s“ zu landen, wo auch für das britische Königshaus gekocht wurde. Nächste Station war Paris, dann kam Duisburg. Weil ein italienischer Koch-Kollege von seinen Deutschland-Erfahrungen schwärmte. Lattarulo: „Der kannte nur Duisburg, deshalb bin ich in Duisburg gelandet.“ Gut so, werden die Stammkunden sagen, die das „Costa Azzurra“ fest in der Hand haben. Begrüßt und verabschiedet wird meist per Handschlag. „Der Laden läuft“, sagt der Inhaber. 150 Plätze haben die Gasträume, eine neue Küche mit Glasfront zum Restaurant ist gerade im Bau.
"Wenn man jahrelang bestehen will, geht das nur mit Qualität"
„Wenn man jahrelang bestehen will, geht das nur mit Qualität“, sagt Lattarulo, der zur 35-Jahr-Feier die 35 Lieblingsgerichte seiner Gäste zu vier Menüs verbunden hat, von der toskanischen Tomaten-Brot-Suppe über Spaghetti mit Babymuscheln bis zur Seeteufeltranche in Zitronenbuttersauce. Im Tagesangebot finden sich immer Gerichte nach der Saison, zur Zeit beispielsweise Hase und Wildschwein.
Weine aus vielen Teilen Italiens werden direkt importiert, auch ein paar ganz große Namen finden sich im Keller, aber gefragt ist vor allem mittleres Preis-Niveau. Wer sich bei der Auswahl unsicher ist, ist gut beraten, den Chef um Rat zu fragen.
35 Jahre italienische Küche in Deutschland, das ist auch die Geschichte einer kulinarischen Annäherung. Lattarulo kann manches davon erzählen: „Als ich hier anfing, kannten die Leute keine Aubergine, keine Zucchini, selbst keinen Mozzarella.“
Das sei inzwischen anders geworden, sagt der passionierte Restaurant-Chef.: „Viele Deutsche kennen heute Italien besser als viele Italiener“, lacht Lattarulo. Und bei der Begründung will er sich nicht so ganz festlegen: Wahrscheinlich liege es an einigen Jahrzehnten Italien-Tourismus, aber vielleicht auch ein bisschen an 35 Jahren „Costa Azzurra“.
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