Duisburg. Am Samstag protestierten etwa 150 Fans des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg in Duisburg gegen die geplanten schärferen Sicherheitsvorschriften der DFL in Fußballstadien. Vom Hauptbahnhof aus zogen die Zebra-Freunde durch die Innenstadt und wieder zurück. Für die Fans sind die Stadien sicher genug.
Fußballfans und Sportpolitik stehen auf dem Kriegsfuß. Grund dafür ist das DFL-Papier „sicheres Stadionerlebnis“, über das am Mittwoch entschieden wird. Am Wochenende protestierten deutschlandweit wieder zahlreiche Fußballfans gegen die Maßnahmen. Auch die Zebra-Fans griffen zur Protestfahne.
In den Stadien der Republik blieb es am Wochenende zunächst einmal wieder ruhig. Wie schon in den vergangenen zwei Wochen schwiegen die Fans die ersten zwölf Spielminuten aus Protest gegen die DFL-Papiere. In Duisburg demonstrierten die Anhänger am Samstag auf dem Bahnhofsvorplatz. „Da wir am Freitag in Aalen gespielt haben, hatten wir keine Möglichkeit, am Spieltag selber zu demonstrieren. Deshalb wollten wir heute noch einmal ein Zeichen setzten. Dieses Wochenende war die letzte Chance dafür“, so Julian van Treck vom Bündnis „Zebras gegen DFL-Papiere“.
Unter dem Motto „Ja zur Fankultur - Nein zu DFL-Papieren“, machten gut 150 Fans ihrem Ärger Luft. Sie zogen vom Hauptbahnhof über die Station Stadttheater in Richtung Dellplatz. Die Angst der Demonstranten: Maßnahmen wie Vollkontrollen in Containern, Abschaffung der Stehplätze oder Verkleinerung des Kontingents an Auswärtsfans könnten die Stimmung im Stadion und das Erlebnis Stadionbesuch zerstören.
Vorwürfe an die Politik
Für die Duisburger Fans sind die Stadien sicher genug. „Wir hatten noch nie Angst beim Stadionbesuch“, sagen Andi und Christian. „Verletzte gab es nur nach der Partie gegen Dresden. Für die Verletzungen war da aber die Polizei verantwortlich“, behauptet van Treck. Bei der Demonstration ist vor allem die aktive Fanszene vor Ort. Die Fanclubs „Kohorte“, „Proud Generation“ und „Fasciated Crew“ stellen den Großteil der Demonstranten. „Aber auch einige unbekannte Gesichter sind dabei“, freut sich van Treck, dass die Initiative viele Fußballfans mitnehmen konnte.
Doch wie präsent ist die Problematik bei den Passanten, die bei ihrem Samstagsausflug auf die Demonstration treffen? „Der gemeine Sportschau-Zuschauer weiß Bescheid. Der Rest kennt nur das Bild, das die Politik vorzeichnet“, berichtet van Treck. Der Vorwurf, der dahinter steckt: Die Politik bauscht Problemspiele wie die Pokalpartie Dortmund gegen Dresden auf. „Die Stadien sind doch an für sich sicher“, sagt ein Fan.
Ziel der Demonstration soll eine bessere Kommunikation sein. Die ist in Duisburg ins Stocken geraten. „Wir wissen nicht, wie der MSV sich am Mittwoch entscheidet“, ist Julian van Treck enttäuscht.