Duisburg. Wegen mangelhafter Fluchtwege hat die Stadt Duisburg am Freitag das Obergeschoss der Gesamtschule Emschertal in Neumühl geschlossen. Für zwölf Klassen der Stufen 8 bis 10 fällt deshalb bis auf weiteres der Unterricht aus. Dieses Problem könnte auch auf drei weitere baugleiche Schulen in der Stadt zukommen.

Nicht nur in der Mercatorhalle hat Duisburg mit Brandschutzmängeln zu kämpfen, auch in den Schulen der Stadt scheint es Probleme zu geben. Am Freitag sperrte die Stadt Duisburg Klassenräume der Gesamtschule Emschertal in Neumühl wegen Brandschutzmängeln. Hauptkritikpunkt: fehlende oder mangelhafte Flucht- und Rettungswege. In der kommenden Woche ist an drei weiteren baugleichen Schulen im Duisburger Norden mit Sperrungen zu rechnen.

Am Freitag hatten vor Ort in Neumühl Experten der Feuerwehr gemeinsam mit Beamten der Bauordnung eine Brandschau durchgeführt. In deren Rahmen beanstandeten sie die bestehenden Flucht- und Rettungswege. Den Ausschlag gegeben für die Teilsperrung des Gebäudes hätten letztlich die Einwände des Bauordnungsamtes, teilte einer Sprecher der Stadt auf Nachfrage mit. Die Bauordnung der Stadt Duisburg unterliege in jüngster Zeit strengeren Kriterien, sagte der Sprecher. Seit wann Kriterien verschärft worden seien und welche genau, teilte die Stadt nicht mit.

Zwölf Schulklassen der Stufen 8 bis 10 wurde nach Hause geschickt

In Neumühl, jedenfalls, wurde nach der Sperrung des Obergeschosses des Schul-Hauptgebäudes ein Teil der Schüler nach Hause geschickt. Als Folge der Maßnahme müssen nach Informationen der WAZ bis auf weiteres zwölf Schulklassen der Stufen 8 bis 10 zu Hause bleiben, der Sprecher der Stadt sprach sogar von 18 Klassen.

Nach der eiligst herbeigeführten teilweisen Sperrung des Schulgebäudes wird am kommenden Montag in Neumühl entschieden, wie es weiter geht Dann werde vor Ort eine Kommission von Stadt und Schule Alternativen für die Schule und die Schüler erörtern.

An drei weiteren Schulen fehlen Außentreppen für den Notfall

Auf mehrfache Nachfrage der Redaktion räumte die Stadt schließlich ein, dass in der kommenden Woche außerdem noch drei baugleiche Duisburger Schulen einer Brandschutzprüfung unterzogen würden: Es geht um die Schulen an der Hitzestraße, der Oberen-Holtener-Straße und der Hamborner Straße.

Weil der Hauptgrund der aktuellen Maßnahme in Neumühl mangelhafte Flucht- und Rettungswege sind, ist auch an diesen Schulen mit Sperr-Maßnahmen zu rechnen. Wie ein Vertreter der Kommune der WAZ gegenüber sagte, werde vom Bauordnungsamt zur Zeit verstärkt das Fehlen von Außentreppen an Gebäuden bemängelt. Am Schulgebäude an der Albert-Einstein-Straße soll zudem zuletzt vor 15 Jahren eine Brandprüfung stattgefunden haben.