Duisburg. Chaostage beim MSV Duisburg. Der Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Andreas Rüttgers, das Theater im Vorstand und die drohende Insolvenz liegen den Anhängern der Zebras schwer auf der Seele. Vor dem Spiel gegen Aue protestierten sie vor dem Stadion.

Vor der Partie gegen Erzgebirge Aue meldeten sich die Fans des MSV Duisburg zu Wort. Immerhin, nach dem Spiel gab es nach dem ersten Heimsieg (2:1) Grund zum Jubel. Bereits zwei Stunden vor Anpfiff der Begegnung MSV Duisburg gegen Erzgebirge Aue hatten sich circa 400 bis 500 Fans vor dem Haupteingang der Schauinsland-Reisen-Arena versammelt. Hinter dem Spruchband „Der E.V. ist der Verein“ hatten sie sich zu einem mehr oder weniger stummen Protest gegen die Vereinspolitik zusammengefunden. Die Anhänger sind teilweise extra aus Bielefeld oder der Eifel angereist. Sie alle verbindet die Angst um ihren Verein.

Mitglieder fordern Mitsprache

Während sie den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Andreas Rüttgers bei seinem Eintreffen vor dem Stadion mit Beifall begrüßen, müssen sich die anderen Funktionäre harsche Kritik gefallen lassen. „Andreas Rüttgers war Fan mit Herz und Seele. Der Rest lässt den Verein sterben, um den Spielbetrieb zu retten. Fans und Mitglieder werden verraten“, zürnt ein Anhänger, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Der Vorwurf, der dahinter steckt: Die Stadiongesellschaft will den Spielverein abstoßen. Im Gegenzug fließt Geld, welches den laufenden Spielbetrieb aufrecht erhalten soll. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens würde automatisch den Zwangsabstieg bedeuten. Das hat das Beispiel Alemannia Aachen deutlich gemacht. Die Sorge der Fans: Der Verein wird zum Spielball der Unternehmer. Die Mitglieder haben kein Mitspracherecht mehr.

Die Demonstration blieb friedlich

„Das wäre das Ende dieses Traditionsvereins. Deshalb haben wir die Aktion auf die Beine gestellt. Wir wollen einen Denkanstoß geben“, berichtet Zebra-Anhänger Michael Zeuke. Für ihn geht es um die Zukunft des MSV. Die Fehler, die nun zu Tage kommen, liegen seiner Meinung nach schon mehrere Jahre zurück. „2006 hätte man die Stellschrauben anders drehen müssen. Damals war schon klar, dass die Stadionmiete zu hoch ist“, erklärt Zeuke. Sein Wunsch für die Zukunft: „Es soll einfach ehrlich gearbeitet werden. Wenn die Insolvenz nicht abzuwenden ist, okay. Aber dieses Gemauschel im Hintergrund muss aufhören.“

Die Polizei war am Sonntag frühzeitig mit einem großen Aufgebot vor Ort. Die Demonstration vor der Haupttribüne der Arena lief in einem friedlichen Rahmen ab.