Duisburg.. Das Traumzeit-Festival wird 2013 nicht mehr vom Verein “Traumzeitretter“ und dem ehemaligen künstlerischen Leiter Tim Isfort unterstützt. Tim Isfort kritisiert, dass der Kulturdezernent Karl Janssen falsche Informationen über ihn verbreiten würde. Sechs Monatsgehälter stünden ebenfalls noch aus.

Die „Traumzeitretter“ und Tim Isfort zogen gestern einen Schlussstrich: Der Verein wird das Festival im Jahr 2013 nicht unterstützen und der ehemalige künstlerische Leiter kann – bis auf das, was er in Absprache mit seinem Anwalt Peter Raue formuliert hat – nichts mehr sagen. Fragen bleiben aber noch genug. Einige davon werden nun vor Gericht geklärt.

Vor allem die nach ausstehendem Gehalt. Sechs Monate lang, so Isfort, sei er nicht bezahlt worden. „Eine ordentliche Kündigung habe ich erst im Frühjahr 2012 erhalten.“ DMG-Geschäftsführer Uwe Gerste erklärte auf WAZ-Anfrage, der Vertrag sei bereits Ende 2011 ausgelaufen.

Letztlich interessanter für die Besucher des Festivals dürfte die Frage sein, ob die Auflage in diesem Jahr tatsächlich nicht zu retten gewesen wäre. Ende Oktober 2011 habe Isfort den Kulturdezernenten Karl Janssen darauf hingewiesen, „dass das Land bereit ist, Anträge zur Unterstützung des Festivals wohlwollend zu prüfen“, betonte der ehemalige künstlerische Leiter. „Herr Janssen hat sich darum nie seriös gekümmert, wie man mir von Landesseite mehrfach mitteilte.“

"Ein Affentheater" nennt Janssen die Vorwürfe

Im März 2012 sei auf Isforts Drängen hin ein Antrag gesandt worden. Das Anschreiben habe er auf Bitten von Frank Jebavy, dem Leiter des Festivalbüros, selbst formuliert – obwohl er schon nicht mehr bezahlt worden sei. „Ein Affentheater“ nennt Janssen diese Vorwürfe. Er habe schon 2011 intensiv mit dem Land gesprochen, die Vorwürfe seien „an den Haaren herbeigezogen“.

Weiter kritisierte Isfort, dass der Kulturdezernent falsche Informationen über ihn verbreite. Er habe weder seine Kompetenzen überschritten, sich nicht illoyal verhalten, dem Festival nicht geschadet und auch nicht gegen die Stadt geklagt. Dies habe man als Begründungen angeführt, warum Gespräche mit ihm unmöglich seien. Thorsten Töpp von den „Traumzeitrettern“: „Es begann die Demontage der Person Tim Isfort.“

Viele Fragen sind noch offen

Das habe der Verein auch gespürt, als er für eine eigene Veranstaltung den Landschaftspark buchen wollte. Zunächst sei mitgeteilt worden, der Termin sei vergeben. Später wurde doch eine Halle angeboten. Allerdings „gegen unsere Zusage, Tim Isfort auf keinen Fall an den Planungen zu beteiligen“, sagte Töpp.

Auch auf einer anderen Ebene scheint es noch Klärungsbedarf zu geben: Isfort hat OB Sören Link gebeten, im Zusammenhang mit dem Kulturaustausch Mynamar eine Abrechnungsprüfung zu veranlassen. Warum? Das dürfe er wegen einer Verschwiegenheitsklausel nicht sagen. Eine Frage mehr.