Duisburg. .

Seit fast 30 Jahren gehört Elimar Köster zum Chor der Deutschen Oper am Rhein. Während seiner sechs Jahre als Chorvorstand hat er sich für die Belange der Chormitglieder eingesetzt und regelmäßig mit der Theaterleitung verhandelt.

Grischa Barfuss, Kurt Horres, Tobias Richter und Christoph Meyer erlebte Köster als Generalintendanten. Trotz aller Unterschiede in der Ausrichtung des Hauses seien die Intendanten nie in Extreme verfallen und hätten nie den Skandal gesucht: „Hier wurde und wird immer Theater für das Publikum gemacht, ohne dass sich unsere Produktionen anbiedern.“

Chor gerät an die Grenze

Von 2003 bis 2009 musste der Bassist die Reduzierung des Kollektivs von 78 auf 58 Mitglieder erleben. Dabei haben die Choristen ein riesiges Pensum: „Jeder Dirigent oder Regisseur, der an einer Neuproduktion arbeitet, konzentriert sich auf sein Stück, der Chor arbeitet immer an zehn Projekten gleichzeitig, weil wir parallel alte und neue Produktionen musikalisch und szenisch auffrischen, proben oder vorbereiten müssen.“ Dazu kommt, dass der von Gerhard Michalski geleitete Chor auftritt, wenn das Publikum seine Freizeit genießt: „Wir haben sechs Wochen Sommerferien, singen aber ansonsten an Wochenenden und an Feiertagen, selbst Weihnachten und Silvester.“

Mit dem Amtsantritt von Christoph Meyer wurde der Chor auf 64 Stellen aufgestockt, in der aktuellen Größe mit 60 Sängerinnen und Sängern gerate er aber an die Grenze: „Je kleiner der Chor ist, desto gefährdeter ist der homogene Gesamtklang.“ Deshalb wird beim Vorsingen auf viele Aspekte geachtet: „Wir brauchen gesunde, große und tragfähige Stimmen, die sich aber in das chorische Gesamtbild so einfügen müssen, dass man den einzelnen nicht mehr heraushört.“

Pendeln ist ein Muss

Die Arbeit bedeutet zudem, pendeln zu müssen: Die musikalische Einstudierung eines neuen Werkes findet im Chorsaal des Düsseldorfer Opernhauses statt, während die ersten szenischen Proben im Produktionszentrum in Wanheim laufen. Die Ergebnisse erlebt das Publikum dann in den Häusern in Duisburg und im Düsseldorf, zwischen denen 27 Kilometer liegen.

Besonders spannend findet es Köster, wenn er mit seinen Kollegen in einer Neuinszenierung eines Stückes auftreten darf, das der Chor schon von früheren Produktionen kennt: „Manchmal erfährt man dann eine ganz neue Sichtweise auf das Werk, in anderen Fällen verläuft die Neuinszenierung in den bekannten Bahnen.“

Auf der Wunschliste von Elimar Köster ganz oben steht Wagners „Lohengrin“. „Diese Musik ist die schönste Chormusik, die es gibt – und gleichzeitig die größte musikalische Herausforderung.“