Duisburg.

Der Ruhrtalradweg bekommt eine schmucke Zielgerade. Im nächsten Jahr soll das letzte, rund drei Kilometer lange Teilstück zwischen Innenhafen und und Rheinmündung teils verlegt, teils ausgebessert und aufgehübscht werden.

Möglich machen es Fördergelder des Ruhrverbands Rhein-Ruhr (RVR). Er übernimmt den Eigenanteil der Stadt Duisburg in Höhe von einer Million Euro. Den Rest zahlt die Bezirksregierung. Der Ausbau soll insgesamt rund 1,6 Millionen Euro kosten. Möglicher Baubeginn ist das Frühjahr 2013.

Den Plan für diese Maßnahme gibt es schon seit 2007. Er sieht nicht nur den Ausbau der Radwege, sondern auch die künstlerische Aufwertung des Gebiets vor. Eine markante Maßnahme: Ein gusseiserner Rheinorange-Schriftzug (im Bild) soll am Kreisverkehr in Kasslerfeld als Wegweiser zur Rheinorange-Skulptur errichtet werden, dem Endpunkt des 230 Kilometer langen Radwegs, der vom Hochsauerland bis nach Duisburg führt. Aktuell ist aber noch nicht klar, welche dieser zusätzlichen Verschönerungen umgesetzt werden können, sprich: ob Fördergelder dafür existieren.

Radweg kommt etwas schlichter als geplant 

Der Ruhrtalradweg, der sich über die Länge von 230 Kilometern vom Sauerland bis nach Duisburg schlängelt, hat sich in den letzten Jahren zu einem Touristenmagneten entwickelt. Nun soll er auch eine schmucke Zielgerade bekommen. Weil der RVR den Eigenanteil der klammen Stadt Duisburg übernimmt, kann der Ausbau des Teilstücks zwischen Max-Peters-Straße am Innenhafen und Rheinorange nun bald starten.

Die Pläne dafür liegen bereits seit 2007 im Schrank der Duisburger Stadtplaner. Damals wurde das Entwicklungskonzept „Umfeld Rheinorange und Ruhrdeich Kasslerfeld“ verabschiedet. Dessen Ziel laut Beschlussvorlage: „Den Innenhafen mit den Landschaftsräumen Ruhr- und Rheintal attraktiv zu verknüpfen und den besonderen Ort der Ruhrmündung in den Rhein mit seiner spektakulären Kunstinszenierung „Rheinorange“ angemessen, auch als Bestandteil der Kulturhauptstadt 2010 zu präsentieren.“

Altes Konzept beibehalten

Doch die Pläne wanderten schnell wieder in die Schublade, weil die Stadt ihren Eigenanteil von rund einer Million Euro an den veranschlagten 1,8 Millionen nicht aufbringen konnte. Jetzt erklärte sich der Regionalverband Rhein-Ruhr (RVR) bereit, den Duisburger Eigenanteil zu übernehmen. „Wir hoffen, dass wir vielleicht noch in diesem Jahr die weiteren Fördermittel bei der Bezirksregierung beantragen und dann mit der Ausschreibung beginnen können“, sagt Georg Puhe vom Duisburger Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement.

Ruhrtalradweg: Zahlen und Fakten

230 Kilometer lang ist der Ruhrtalradweg. Er führt von der Ruhrquelle am Ruhrkopf bei Winterberg im Hochsauerland bis zur Mündung des Flusses in Duisburg. Offiziell wurde er mit einem Fest auf dem Gelände der Zeche Nachtigall am 30. April 2006 eröffnet.

20 Städte sind an den Ruhrtalradweg angebunden. Die Trasse führt durch beziehungsweise entlang der Städte Winterberg, Olsberg, Bestwig, Meschede, Arnsberg, Wickede/Ruhr, Fröndenberg, Menden/Sauerland, Iserlohn, Schwerte, Dortmund, Herdecke, Wetter, Witten, Bochum, Hattingen, Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Duisburg.

50 Prozent der Strecke bestehen aus reinen Fahradwegen und 35 Prozent aus Wirtschaftswegen. Wohnstraßen und Hauptstraßen machen lediglich 15 Prozent des Ruhrtalradwegs aus.

4 von fünf möglichen Sternen hält der Ruhrtalradweg im Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Damit gilt er als überdurchschnittliche Qualitätsroute. Zudem wurde der Ruhrtalradweg vom Verein Tourismus NRW 2007 zur „Radroute des Jahres in NRW“ gewählt.

100.000 Radler nutzen den Ruhrtalradweg jährlich, so die Zahlen des Tourismusverbands NRW. Weitere Informationen zum Ruhrtalradweg finden Sie im Internet auf: www.ruhrtalradweg.de

Was die Wegeführung für Radler angeht, soll das alte Konzept weitgehend beibehalten werden, so Puhe weiter. Vom Innenhafen beziehungsweise der Altstadt kommend, soll der Radverkehr auf der Max-Peters-Straße Querungshilfen Richtung Ruhrdeich bekommen. „Weitere Maßnahmen auf dieser Straße sind zwar geplant, werden aber später umgesetzt“, sagt Georg Puhe über die holprige Kopfsteinpflaster-Piste. Ebenso sollen Zweiräder am Ruhrdeich nicht mehr auf einem straßenbegleitenden, sondern separaten Radweg fahren können. Näher am Fluss, weiter weg von der Straße. Richtung Rheinorange soll eine Unterquerung der Karl Lehr-Brücke das Befahren des Kasslerfelder Kreisverkehrs unnötig machen.

Ein gusseisener Rheinorange-Schriftzug

„Etwas schlichter“ als im Konzept von 2007 wird allerdings wohl das Drumherum ausfallen, sagt Georg Puhe. Im Entwurf der Duisburger Landschaftsarchitekten Danielzik und Leuchter sollte das Areal auch künstlerisch inszeniert werden. Etwa durch Skulpturen am Wegesrand und durch künstlerisch gestaltete Sitzmöbel in unmittelbarer Nähe der Skulptur. „Diese Maßnahmen sind aber wohl nicht förderfähig“, meint Georg Puhe. Die Kosten verringern sich dadurch auf rund 1,6 Millionen Euro.

Über eine Ausnahme in Sachen künstlerischer Aufwertung wollen die Stadtplaner allerdings noch streiten: einen gusseisernen Rheinorange-Schriftzug, der als Wegweiser in Richtung der Skulptur an der Rheinmündung dienen soll. Puhe: „Darüber werden wir auf jeden Fall mit den Mittelgebern verhandeln.“

Möglicher Baubeginn, wenn alles rund läuft und die Ausschreibung noch dieses Jahr stattfindet: Frühling 2013.