Duisburg. .
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sieht sie „nicht auf der Tagesordnung der Regierung“, NRW-Verkehrsminister Michael Groschek fordert dagegen, es dürfe „kein Denkverbot geben“. Die Rede ist von der seit einigen Tagen wieder heiß diskutierten „City-Maut“: Rund sechs Euro könnten nach Ansicht einiger Experten pro Tag fällig werden, an dem der Verkehrsteilnehmer die Innenstadt befahren will oder muss. Für Duisburg wäre es geradezu eine Untertreibung, die City-Maut als ungeliebtes Kind zu bezeichnen. Die Ablehnung ist einhellig.
„Das war, ist und wird kein Thema für Duisburg sein“, so die klare Feststellung aus der Stadtverwaltung.
Technik sei viel zu teuer
Deutliche Worte findet auch Rainer Enzweiler (CDU), Vorsitzender des Ratsausschusses Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr. „Das wäre Gift für die City.“ Die habe sich gerade erst Dank verschiedener Einzelmaßnahmen ein wenig bekrabbelt. „Eine City-Maut wäre geschäftsschädigend.“ London, wo die Maut seit zwei Jahren kassiert wird und das von Befürwortern gerne als Paradebeispiel genannt wird, sei mit Duisburg eben nicht zu vergleichen.
Manfred Osenger, der für die SPD den stellvertretenden Vorsitz im Ausschuss inne hat, hält die City-Maut sogar für eine „Unverschämtheit“. Die entsprechende Technik, die dafür eingerichtet werden müsse, sei viel zu teuer. Und: „Die Autofahrer werden schon genug belastet.“
Nicht einmal die Grünen begrüßen den Vorschlag
Nicht einmal die Grünen, insgesamt Befürworter der City-Maut, stimmen in Duisburg begeistert zu. „Es ist zu begrüßen, wenn diese Dinge geprüft werden“, so die verkehrspolitische Sprecherin Claudia Leiße. Aber: Für das Ruhrgebiet und insbesondere Duisburg sei der Weg verkehrt. „Statt Geld aus dem Individualverkehr in den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs umzuleiten, müsste der ÖPNV bereits vorher deutlich verbessert werden. Im Moment ist er nämlich keine echte Alternative.“