Duisburg.

„Am liebsten les’ ich den Sportteil“, gesteht Lara Ringel. Die junge Reporterin vom Landfermann-Gymnasium gehört zur Redaktion der Online-Schülerzeitung „Lemon“. Gemeinsam mit ihren Mitschülern veröffentlichen sie regelmäßig Artikel über das Schulleben. Dafür werden die Nachwuchs-Journalisten nun mit dem Deutschen Schülerzeitungspreis, Kategorie Online, ausgezeichnet. Die WAZ hat sie eingeladen zur Blattkritik. Außerdem haben die Jugendlichen live in der Themenkonferenz mitbekommen, wie täglich die Zeitung geplant wird.

Berichte über Traumschule

„Lemon“ haben sich die Reporter aus Sprachwitz genannt, weil sie ihre Interviewpartner gerne „auspressen“. Vor einem Jahr hat sich die Schülerzeitung gegründet und prompt einen Preis abgeräumt. „Ich schreib’ meistens etwas über die Altgriechisch-AG“, erklärt Matthias Fromm. Natürlich verfasst er gerne Artikel, außerdem mache er so gut wie keine Rechtschreibfehler – beste Voraussetzungen also für eine frühe Reporterkarriere. Jeder darf über die Themen schreiben, die ihm gefallen. Ob es nun ein Bericht über die Traumschule ist, eine Reportage über die nächste Klassenfahrt oder eines der vielen Schulprojekte. Zunächst basiert die Zeitung auf einem Blog. Die Artikel sortieren sie in verschiedene Ressorts. Demnächst soll „Lemon“ in die Schulhomepage integriert werden.

„Online zu veröffentlichen ist praktisch, weil zum einen die Druckkosten wegfallen und zum anderen die Schüler unsere Artikel kommentieren können“, sagt Kira Schulze-Lohoff, die schon einmal bei einem Schülerpraktikum in den Alltag der WAZ-Redaktion geschnuppert hat. Sie selbst blättert regelmäßig in der Tageszeitung – und ihr ist auch aufgefallen, dass die WAZ inzwischen anders aussieht als noch vor ein paar Monaten. „Ich finde gut, dass nun mehr drin steht.“ Matthias Fromm lobt auch die Ordnung im „Mantel“ – so nennen Zeitungsleute den überregionalen Teil. „Erst kommt das wichtige Tagesthema und erst später die Politik. Das ist gut.“ Im Lokalteil hat den Jugendlichen vor allem der Artikel über Mobilitäts-Apps gefallen.

Preisverleihung am Donnerstag

„Wie findet ihr denn die Kinderseite“, erkundigt sich WAZ-Lokalchef Oliver Schmeer und ist damit bei Ida Janni Schuster, mit elf Jahren eine der jüngeren „Lemon“-Macher, an der richtigen Adresse. Sie liest gerne die Seite, die speziell für die jüngeren Leser gedacht ist. „Zu Hause haben wir die Süddeutsche, aber da guck’ ich mir nur die kurzen Artikel an.“ Sie und die anderen Unterstufen-Schüler werden von den Lehrern angeleitet, die Größeren dürfen selbst die Texte veröffentlichen.

Am Donnerstag bekommt die Gruppe den Preis verliehen. Was es genau, neben einer Urkunde gibt, wurde nicht verraten. „Lemon“ hat sich gegen 25 anderen Schüler-Online-Medien durchgesetzt.