Duisburg..
Sie glauben an die gute alte Zeitung, an bedrucktes Papier, an liebevoll gestaltete Seiten. Und damit gewinnen sie Preise ohne Ende: Hackbrett, die Schülerzeitung des Mercator-Gymnasiums, feiert 20-Jähriges.
Ihr virtueller Ableger, die Homepage www.hackbrett-online.de, steht da ein bisschen zurück, die Ausgabe von Januar 2008 ist hier noch Thema. „Der Internet-Auftritt ist wirklich kein Schmuckstück, aber das ist im Moment auch egal“, sagt Chefredakteur Falk Pathe. Der 17-Jährige und sein Redaktionsteam sind ohnehin weniger internetaffin als das Alter vermuten lässt - vom schönen Gefühl des Besitzens und mehrmals durchstöbern können bis zum „kranken“ Nutzen des mobilen Internets reichen da die Argumente von Falk, Verena Runge (15), Hanna Heidmann (13) und Paula Alt (13).
Sie und einige jüngere Neuzugänge treffen sich jeden Montag zur siebten Stunde und opfern ihre Freizeit für Blattmacher-Debatten: Themenfindung, Textkritik, Organisatorisches. Und wie im echten Leben wird die Schlagzahl unmittelbar vor der Drucklegung höher, geht die Konferenz auch mal bis abends, muss ein Samstag dran glauben.
Ihre Motivation: Der Spaß am Schreiben und die Gelegenheit zur Diskussion, wie die vier erklären. Ob sich aus dem ehrenamtlichen Engagement später ein Beruf ergibt, weiß keiner so genau. Dem Chefredakteur winkt neben Ruhm und Ehre zumindest auch ein lobendes Wort im Abizeugnis.
Entscheidend ist aber eher, was als nächstes in den Druck geht, die Jubiläums-Ausgabe ist in Planung. Themen diesmal: die Fußball-WM und die Loveparade. Dazu kleine Geschichten und Gedichte, ein selbstgezeichnetes Manga hochglänzende Seiten, sauber layoutet, im Schnitt über 50 Seiten stark. Die Schule ist inhaltlich nicht so dominant. „Soviel passiert hier ja auch nicht“, erklärt Falk Pathe.
Hinter all dem steckt „fast von Anfang an“ der Lehrer Lothar Janssen. Mit seinen Fächern Deutsch und Kunst ist er geradezu prädestiniert für die Aufgabe. Er gibt Denkanstöße, hält die stufenübergreifende Redaktion zusammen, motiviert. Inzwischen verfügt Hackbrett über einen eigenen Raum, zwei Rechner und ein Drucker wurden aus Preisgeldern finanziert, „sogar das Rollo haben wir selbst gezahlt“, erzählt Falk Pathe. Nur das mit dem Verkauf der Ausgabe könnte besser sein. Zwar kostet eins der Exemplare nur einen Euro, aber der Absatz ist zäh, Preisgekröntes hin oder her.