Duisburg. Die NRW-Regierung will künftig zentrenschädigende Outletcenter auf der grünen Wiese verhindern. Das geplante Einkaufszentrum im Duisburger Norden wird dies wahrscheinlich nicht mehr verhindern. Liegt bis Ende 2012 Baurecht in Marxloh vor, kommt der Entwicklungsplan aus Düsseldorf zu spät.

Die Landesregierung will geplante Outlet-Center auf der grünen Wiese verhindern. Das erklärte jetzt Regierungssprecher Thomas Breustedt gegenüber der NRZ. Speziell zum Standort Marxloh wollte er sich nicht äußern, doch prinzipiell gelte das Ziel in Nordrhein-Westfalen, die Innenstädte zu stärken.

Nur sieht es so aus, als ob die Landesregierung, was das Duisburger Vorhaben angeht, zu spät kommt. Denn noch bis zum Oktober diesen Jahres werden Experten in Düsseldorf gehört. Deren Vorschläge sollen anschließend in den neuen Landesentwicklungsplan eingearbeitet werden. Sowas braucht Zeit. Deshalb geht der Regierungssprecher davon aus, dass der neue Landesentwicklungsplan erst Anfang 2013 verabschiedet wird.

Auch bei den Krieger-Plänen war Duisburg schneller

Die Duisburger Stadtverwaltung und die Investoren haben für das Duisburg Outlet-Village einen ähnlichen Zeitplan. „Das Bebauungsplanverfahren wird im Jahr 2012 durchgeführt. Die Stadt Duisburg geht davon aus, dass der Satzungsbeschluss zum Ende 2012/Anfang 2013 vorliegen wird“, heißt es im Rathaus. Liegt bis Ende 2012 Baurecht in Marxloh vor, kommt der Landesentwicklungsplan aus Düsseldorf zu spät.

Ähnlich erging es der Landesregierung beim Kabinettsbeschluss zur Stärkung der Innenstädte und den Plänen von Investor Krieger auf der Duisburger Freiheit, der in seinen Möbelhäusern anstelle der gewünschten zehn Prozent Randsortimente 20 Prozent verkaufen will. Der Landeskabinetts-Beschluss wurde im April gefällt, der Ratsbeschluss bereits Ende März.

Bezirksregierung genehmigte nur mit Zähneknirschen

Wenn auch mit Gegenstimmen bei der CDU und den Grünen. Die FDP war im Ratssaal den Linken und der SPD beigesprungen. Die Bezirksregierung als Genehmigungsbehörde genehmigte die Duisburger Flächennutzungsplanänderungen auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände. Wenn auch nur zähneknirschend. Denn die kommunale Planungshoheit genoss Vorrang gegenüber den Bedenken von Land und Bezirksregierung.