Duisburg/Oberhausen. . Hanf-Plantagen im Ruhrgebiet - das war die Geschäftsgrundlage einer vierköpfigen Gruppe aus Duisburg und Oberhausen, die sich nun einem Gerichtsprozess stellen muss. Insgesamt mehr als 3000 Cannabis-Pflanzen hatten die Angeklagten angebaut, größtenteils in Wohnungen.

In großem Stil sollen drei Männer und eine Frau aus Oberhausen und Duisburg von 2010 bis 2011 Cannabis-Plantagen angelegt haben. Das geerntete Marihuana sollen die Angeklagten (30 bis 38 Jahre) für rund 100.000 Euro an Großabnehmer im Raum Duisburg und Oberhausen weiterverkauft haben. Dafür müssen sie sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Duisburg verantworten.

Laut Anklage hatten ein Ehepaar aus Oberhausen und ein weiterer Oberhausener zunächst in zwei Oberhausener Wohnungen Pflanzungen angelegt. Dann soll die Bande nach Castrop-Rauxel umgezogen sein und parallel auch eine Plantage in Dortmund betrieben haben. Waren es zunächst nur 100 Pflanzen, so soll die Größe der Plantagen von Mal zu Mal ausgeweitet worden sein.

Zuletzt wurden in einer Wohnung über 1000 Hasch-Pflänzchen gehegt und gepflegt. Mitte 2011 soll auch ein 38-jähriger Duisburger mit ins Geschäft eingestiegen sein. Ihm gehört eine Kampfsportschule in Kampf-Lintfort. In dieser soll eine weitere Plantage mit 650 Cannabis-Pflanzen angelegt worden sein. Im Dezember flog die Sache dann auf. Die Polizei konnte zuschlagen, bevor die letzte Ernte reif war.

Die Setzlinge – insgesamt sollen es mehr als 3000 Pflanzen gewesen sein – und das umfangreiche technische Equipment, das zur Aufzucht der empfindlichen Gewächse nötig war, sollen die Angeklagten von einem ebenfalls angeklagten, 44-jährigen Niederländer bezogen haben.

Komplette Ernte gestohlen

Dafür, dass die Angeklagten möglicherweise nicht ganz so professionell agierten wie es den Anschein haben könnte, spricht eine weitere Episode der Anklageschrift: 2011 soll eine komplette Ernte aus einer Wohnung in Castrop-Rauxel gestohlen worden sein. Zehn Kilo Marihuana sollen von Unbekannten abgeerntet worden sein.

Nach langen Gesprächen der Verfahrensbeteiligten kündigten die Verteidiger mehr oder weniger geständige Einlassungen der Angeklagten an. Ein Urteil scheint daher bereits in der kommenden Woche möglich. Ursprünglich waren bis Mitte August vier weitere Verhandlungstage geplant.

Marihuana-Plantagen zerstört

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