Die Arbeitgeber im Ruhrgebiet und am Niederrhein klagen in etwa auf gleichem Niveau. Das geht aus einer Blitzumfrage durch die Unternehmerverbandsgruppe hervor.

Im Revier verzeichneten 64 Prozent Auftragseinbußen, UVG-Mitglieder 41 Prozent. In einigen Betrieben, so Verbandssprecher Heinz Lison, gingen die Aufträge, insbesondere aus dem Ausland, um bis zu 80 Prozent zurück. Bei den Umsätzen bewegt sich der Rückgang um die 40 Prozent.

Immerhin sagte jeder dritte Unternehmer im UVG-Bereich, dass er gleichbleibend gute Geschäfte erwarte. Im Ruhrgebiet kommen nur 16 Prozent der Betriebe zu dieser Einschätzung. Von der Wirtschaftskrise besondes betroffen ist die Metallindustrie. Im Jahresvergleich war die NettoUmsatzrendite für 68 Prozent der Befragten schlechter als im Vorjahr. Jeder dritte der Befragten Betriebe im Ruhrgebiet baute im ersten Halbjahr Personal ab. Im UVG-Bereich reduzierte jeder fünfte seine Belegschaft.

Am härtesten bekam die Metallindustrie die schlechte Konjunktur zu spüren. 64 Prozent der Unternehmen trennten sich von Mitarbeitern. Die Aussichten fürs 2. Halbjahr sehen die Metallbetriebe kaum besser. 45 Prozent wollen bis zum Ende des Jahres ihr Personal ausdünnen. „Die Bereitschaft zu investieren, wird zurückgehen”, ist Lison überzeugt. Zumal Banken immer rigoroser in die Personalpolitik eingreifen. „Sie wollen die Kostenpläne verändern und drängen auf einen Personalabbau. Sie schicken uns Unternehmensberater ins Haus”, kritisiert Lison die übervorsichtige Kreditvergabepolitik der Bankinstitute. Sie würgten den Aufschwung ab.

Es könne nicht sein, dass der Mittelstand dafür bestraft werde, dass Milliarden an Spieltischen verzockt worden seien. Als positiv wertet Lison die Zurückhaltung der Unternehmen bei betriebsbedingten Kündigungen. So seien Kurzarbeit und Qualifikation Instrumente, um Mitarbeiter zu schulen. Soziale Verantwortung und die Sorge um die Zukunft prägten auch das Bild bei der Ausbildungsbereitschaft. 94 Prozent der Unternehmen wollten die Zahl der Ausbildungsplätze in der Stärke beibehalten. Im Vergleich zum letzten Jahr haben UVG-Unternehem ihre Angebote sogar um 12 Prozent erhöht.