Duisburg-Maxloh. . Sultan Kösen, mit 2,51 Metern der längste Mann der Welt, schaute sich im Duisburger Norden Sehenswürdigkeiten an. Der freundliche Riese war beim “Dönermann“ in Duisburg-Marxloh - und war zum Plaudern aufgelegt. Ob er auch nach Brautmoden Ausschau hielt, verriet er allerdings nicht.

„Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte ich noch gehofft, ich könnte Profi-Basketballer werden“, sagt der größte Mann der Welt, Sultan Kösen, und lächelt seinen Dolmetscher an, der im Marxloher Döner-Grill neben ihm wirkt wie ein Viertklässler, „dann wurde ich aber zu groß, viel zu groß.“

Insgesamt 2,51 Meter misst der Türke heute, was Sultan Kösen den Eintrag „Größter Mann der Welt“ ins Guinness-Buch der Weltrekorde einbrachte. Die Redaktion trifft ihn – zufällig – in der Mittagspause. Denn da sitzt er an diesem Donnerstag plötzlich, der längste Mann der Welt, direkt gegenüber der Redaktion in Marxloh und gönnt sich ein Päuschen.

Der längste Mann der Welt

„Ist das die versteckte Kamera?“ fragt der verdutzte Redakteur, „das ist doch verdammt noch eins der längste Mann der Welt. Was macht der denn hier?“ Antwort aus der Delegation des Riesen: Sultan Kösen ist als Tourist unterwegs.

Jetzt gerade, wo er sich mit Schuhmachermeister Georg Wessels aus dem Münsterland und einer kleinen Delegation im Dönergrill „Dönermann“ am Marxloh-Center entspannt, erkennen ihn auch andere Passanten: „Hömma, bist du nicht der größte Mann der Welt? Komm, nur ein Foto . . .“ „Buyrum, Buyrum“ – „Bitte, bitte, kein Problem“, sagt Kösen. Nur aufstehen will er nicht für jeden, weil einer seiner Oberschenkel nach einer Fraktur noch von Stahlnägeln fixiert wird.

Drei Paar Schuhe der Größe 62,5

Der 29-jährige Türke, der wegen einer Tumor-Erkrankung unter Riesenwuchs leidet, ist eigentlich in Deutschland, um sich beim weltweit renommierten Spezial-Schuhmacher Wessels drei Paar Schuhe abzuholen, Größe 62,5. Als er dann von Freunden hörte, in Duisburg gebe es das türkische Pendant zu Chinatown, bat er seine Gastgeber, ihn nach Marxloh zu bringen. „Die Leute hier sind sehr höflich“, sagt der Hüne mit den sanften Augen, „und sie respektieren und bewundern meine Körpergröße.“ Nach Deutschland gereist ist er im Flugzeug, auf einem Sonderplatz in der Business-Klasse.

Im Norden hat sich Muslim Sultan die Ditib-Merkez-Moschee angeschaut, hat die Brautmodengeschäfte an der Weseler Straße bewundert und unzählige Grüße und Glückwünsche entgegen genommen. Ob er sich in einem Marxloher Brautmodengeschäft nun einen Anzug fertigen lässt, wollte Kösen nicht verraten. Schließlich berichtete der SPIEGEL vor 14 Tagen, der längste Mann der Welt sei verliebt und wolle vielleicht heiraten . . .

Gerne in Deutschland

Er werde in jedem Fall gern wieder nach Deutschland kommen, sagt der sanfte Riese, als der Chef vom „Dönermann“ persönlich Berge von Fleisch und Kraut an den Tisch bringt. Zum Abschied hebt Sultan freundlich die Hand, die – was wundert’s – ebenfalls als die größte der Welt im Guinness-Buch steht.