Duisburg/Berlin. Kehrtwende in der Bundesregierung beim Duisburger Hafen: Der Bund will seine Beteiligung an Europas größtem Binnenhafen nun doch behalten. Ursprünglich war von einem Verkauf die rede gewesen. Nun hat das Land NRW das Nachsehen.
Der Bund will seine Anteile am Duisburger Hafen behalten. "Ich bin ordnungspolitisch eher ein Befürworter von Bundesbeteiligungen dort, wo öffentliche Belange und Erwartungen bestehen", sagte Ramsauer dem "Handelsblatt" . Deshalb stehe er beim Verkauf der Anteile am Duisburger Hafen "eher auf der Bremse". Ursprünglich wollte sich der Bund davon trennen, woraufhin das Land Nordrhein-Westfalen Interesse bekundet hatte. Der Wert der Bundesanteile wird auf 150 Millionen Euro geschätzt.
Ramsauer begründete die Entscheidung mit dem öffentlichen Druck, der häufig entstehe, wenn Probleme bei großen Infrastrukturprojekten auftreten. "Es ist doch so, dass der Bund oftmals politisch mit in die Haftung genommen wird, auch wenn er keine Anteile besitzt", sagte Ramsauer dem Blatt. "Da ist es mir lieber, ich kann mit dem nötigen Einfluss mitreden."
Bislang gehört Europas größter Binnenhafen jeweils zu einem Drittel Bund, Land und der Stadt Duisburg. Auch Betreiber anderer Häfen hatten Interesse an dem Bundesanteil geäußert. (dapd)