Duisburg. . Die vier Jungstörche, die Anfang Mai in dem Nest in der Walsumer Rheinaue geschlüpft sind, haben es nicht geschafft. Dienstagabend räumten Naturschützer mit Unterstützung der Feuerwehr das Nest geräumt. Wahrscheinlich haben die heftigen Regenfälle den Vögeln den Start ins Leben erschwert.

Vier Wochen haben die Walsumer gehofft und gebangt, täglich das fleißige Füttern der Jungstorche in der Walsumer Rheinaue beobachtet. Dienstag Abend jedoch bargen Nabu und die Walsumer Feuerwehr drei der vier Jungstörche tot aus dem Nest, der vierte ist vermutlich schon letzte Woche tot aus dem Nest geworfen worden, sagt Michael Kladny vom BUND.

Bereits am Wochenende hatten die Anwohner nur noch drei Vögel gesehen. Mittwoch Morgen machte Hobbyfotograf Peter Guminski dann die traurige Entdeckung, dass die Storcheneltern das Füttern eingestellt hatten. Zuvor hatte er die Fütterprozedur immer als „sehr rege“ beobachtet, „die Kleinen waren schon recht kräftig, reckten sich weit heraus, um Futter zu bekommen“, beschreibt der Storchenfan. Jetzt lag jedoch ein Altstorch über dem Nest. „Er balzte und klapperte zwischendurch, steckte seinen Schnabel ins Nest, als wollte er sie wachrütteln“, schildert Guminski.

Todesursache soll bei einer Obduktion geklärt werden

Dienstagabend bestieg Michael Kladny dann mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Walsum den zehn Meter hohen Mast und entdeckte die toten Tiere. Die Altstörche beobachteten das Treiben in der Rheinaue, an dem sich auch die Jugend-Feuerwehr beteiligt hatte, aus sicherer Entfernung. Der Storchenpapa von Duisburg, der sich ehrenamtlich seit Jahren um die Tiere kümmert, gesteht: „Das nimmt uns Naturschützer ziemlich mit.“ Auch die Anwohner auf der Kaiserstraße: „Sie waren alle traurig“, beobachtete Guminski. Als die Feuerwehr anrückte, glaubten viele, die Jungtiere würden nun beringt - dafür wären sie aber noch zu klein gewesen.

Dramatische Rettungsaktion

Kopfüber hing der Storch von dem Horst herab.
Kopfüber hing der Storch von dem Horst herab. © Wojtyczka /Ruhrkontrast
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Michael Kladny brachte die Jungstörche zum Veterinärmedizinischen Institut nach Krefeld, damit die Todesursache geklärt werden kann. Nahrungsmangel komme definitiv nicht in Frage, Futter sei in den Rheinauen reichlich vorhanden, so der Vermessungs-Techniker, der sein Engagement beim BUND ehrenamtlich betreibt. Das Storchenpaar habe fleißig Futter gesucht und sich am Nest immer abgewechselt. Spekulation sei auch, ob das unwirtliche Wetter Schuld sein könnte. Allerdings: „Bei Jungstörchen gibt es eine kurze Phase von ein oder zwei Wochen, in der sie zu groß sind, um vollständig vom warmen Brustgefieder der Eltern geschützt zu werden, aber das eigene Gefieder noch nicht dicht genug ist“, erklärt Kladny. Und zehn Grad im Juni fühlen sich schon mit Bekleidung kalt an.

Schon 2011 sind zwei Storchenkinder eingegangen

Die drei Jahre alte Storchenmutter und ihr Partner sind jetzt wieder am Nest gesichtet worden. „Sie werden die nächsten Wochen womöglich auch noch da bleiben“, glaubt der BUND-Experte. So war es jedenfalls auch im letzten Jahr, als zwei Storchenkinder eingingen und das Elternpaar noch lange Zeit am Nest verbrachte. Kladny und Guminski setzen jetzt auf das nächste Jahr, eine erste Generation Walsumer Jungstörche.