Duisburg. Das Storchenpaar, das schon im letzten Jahr in der Walsumer Rheinaue gebrütet hat, ist zurück gekehrt. Seinerzeit überlebten die Jungen nicht. Vogelfreunde und fast ganz Walsum drücken die Daumen, dass es diesmal mit dem Nachwuchs klappt.

Diesmal hat er das Nest zuerst bezogen, landete am 7. März auf dem Brutmast an der Kaiserstraße. Dann tauchte auch sie auf. Zwar ohne den roten Plastikring, den die Dame aus Belgien noch 2011 getragen hatte, aber mit etwas Mühe waren die Zahlen am amtlichen Vogelwartenring aus Metall dann doch erkennbar: Sie ist’s. Das Storchenpaar, das schon im letzten Jahr in der Walsumer Rheinaue gebrütet hat, ist zurück gekehrt – und versucht sich nach eifrigem Liebesgeklapper erneut in der Elternrolle.

Die vor drei Jahren in Belgien geborene Storchendame ist nach Walsum zurück gekehrt. Der Metallring am linken Bein lieferte den Beweis.
Die vor drei Jahren in Belgien geborene Storchendame ist nach Walsum zurück gekehrt. Der Metallring am linken Bein lieferte den Beweis. © Unbekannt | Unbekannt

Anfang April wurden Eier gelegt, vor zwei, drei Tagen müssen die Jungen geschlüpft sein. Wie Michael Kladny vom Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) sagt, ist noch nicht erkennbar, wie viele Junge das Paar hat. Aber: „Ich habe heute die Fütterung beobachtet.“ Ob das Paar es diesmal schafft, die Brut aufzuziehen, darauf ist fast ganz Walsum gespannt. In der Kaiserstraße stehen die Storchenfans Schlange.

Schnecken ließen vermutlich Jungstörche eingehen

Im letzten Jahr überlebte keines der beiden Storchenkinder. Immer noch sei das Weibchen mit drei Jahren jung und unerfahren, so Kladny. Inzwischen gibt es eine Vermutung, warum 2011 der Nachwuchs eingegangen ist: „Die spanische Wegschnecke, die eingeschleppt worden ist, bildet besonders viel Schleim. Wenn dann die Wiese gemäht wird, wird aus Schnecke und Heu ein Klumpen. Erwachsenen Störchen macht das nichts aus, aber Junge können daran sterben.“

Neues Storchenpaar nun dauerhaft zu Gast in der Rheinaue?

Dramatische Rettungsaktion

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Kopfüber hing der Storch von dem Horst herab.
Kopfüber hing der Storch von dem Horst herab. © Wojtyczka /Ruhrkontrast | Wojtyczka /Ruhrkontrast
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Der Vogelfreund und Hobbyfotograf Peter Guminski (68), der die Störche mindestens einmal pro Woche mit der Kamera besucht, ist meist früh morgens unterwegs. „Die Anwohner freuen sich und leiden mit“, berichtet er auch vom Gedränge, das manchmal in der Kaiserstraße herrscht. Wobei es jetzt schwierig werden dürfte, das Paar gemeinsam aufs Foto zu bekommen – einer von beiden ist immer unterwegs, um Nahrung herbei zu schaffen.

Peter Guminski ist im dritten Jahr vor Ort. 2010 kehrten die Störche nach mehr als 80 Jahren in die Rheinaue zurück. Übrigens auf einem von Bund und Nabu errichteten Nisthilfe, die von der Firma Rheinfelsquelle finanziert wurde. Die ersten Weißstörche, die 2010 gelandet sind, mochten nicht dauerhaft bleiben. Dass das zweite Paar, das 2011 den Platz gegen andere Anwärter verteidigt hat, nun zurück gekehrt ist, könnte ein Zeichen für die „Einbürgerung“ sein.