Duisburg. .

Die Wirtschaft in und um Duisburg schaut zuversichtlich in die Zukunft. Einen Hauch Unsicherheit beschert allenfalls die nicht absehbare Entwicklung in der Euro-Zone. Richtige Sorgen bereitet hingegen der absehbare Fachkräftemangel den Unternehmen.

„Die konjunkturelle Entwicklung am Niederrhein hat im Frühsommer wieder an Fahrt aufgenommen, nachdem sie zum Jahreswechsel etwas von ihrem Elan verloren hatte“, fasste die Industrie- und Handelskammer die Ergebnisse ihre aktuellen Konjunkturumfrage zusammen. Die Unternehmen äußerten sich überwiegend positiv zu ihrer Geschäftslage.

Optimismus in allen Branchen

Laut der IHK-Umfrage unter rund 300 Unternehmen mit 50 000 Beschäftigten vergeben vier von zehn Unternehmen (41 Prozent) das Prädikat „gut“ für ihre wirtschaftliche Situation. Weitere 51 Prozent sind „zufrieden“. Diese Einschätzung entspreche in etwa der Situation zu Jahresbeginn. Damit habe sich die wirtschaftliche Lage auf einem guten Niveau stabilisiert. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Die Investitionsbereitschaft in der Wirtschaft ist nach wie vor vorhanden. Die Beschäftigung bleibt stabil. Die Unwägbarkeiten in der Eurozone geben allerdings Anlass zur Vorsicht.“

Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, rechnet jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) derzeit mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung. Die Zahl der Skeptiker liegt bei 13 Prozent. Zwei von drei Unternehmen gehen von einer unveränderten Konjunkturlage aus. Signale für Optimismus zeigen sich über alle Branchen hinweg.

Exportunternehmen sehen Risiken

Was möglicherweise an den hohen Abschlüssen der jüngsten Tarifrunden liegt, ist die Stimmung im Handel: Jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) sieht sich auf Wachstumskurs, nur jedes sechste (17 Prozent) befürchtet eine rückläufige Entwicklung. Auch im Dienstleistungsbereich (29 : 13 Prozent) und in der Industrie (13 : 8 Prozent) überwiegen die positiven Stimmen.

Für die kommenden Monate rechnen die Unternehmen damit, dass die Exporte weiter zunehmen. Auf jeden am Auslandsgeschäft beteiligten Betrieb, der eher rückläufige Exportumsätze erwartet (9 Prozent), kommen fast drei Unternehmen (25 Prozent), die mit Zuwächsen rechnen. Doch gerade für das Exportgeschäft sorgt laut Kammer-Einschätzung der Euro-Raum für Unsicherheit: „Jedes dritte Exportunternehmen (35 Prozent) sieht in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen derzeit ein Risiko für seine Geschäftslage.“

Wachstum durch Investitionen

Die Beschäftigungsaussichten für die nächsten Monate sind laut IHK weiterhin positiv. Die Unternehmen halten überwiegend an ihren Belegschaften fest und wollen teilweise auch zusätzliche Arbeitsplätze einrichten. Schon jetzt gelte aber der Fachkräftemangel „als Risiko für die weitere Unternehmensentwicklung“. Besonders betroffen sei die Industrie.

Das wirtschaftliche Wachstum basiert laut IHK-Umfrage nach wie vor zu wesentlichen Teilen auf den Investitionen der Unternehmen, wenngleich deren Planungen inzwischen etwas zurückhaltender ausfallen als noch zu Jahresbeginn. 24 Prozent der Betriebe wollen ihre Budgets für Inlandsinvestitionen ausweiten, 18 Prozent beabsichtigen, ihren Etat für Anschaffungen zu senken. Insgesamt bleibt das Investitionsklima über alle Branchen aber freundlich.