Duisburg. . Zwei Namen fallen bei der Frage nach dem Nachfolger für die Duisburger Ratsfraktionsvorsitzende Petra Vogt, die in den Landtag wechselt: Rainer Enzweiler und Thomas Susen, die beiden bisherigen Fraktions-Vize.
Der CDU steckt noch die Landtagswahl-Schlappe in den Knochen, da steht eine nicht ungewichtige Personalfrage an: Wer wird künftig die 25-köpfige Ratsfraktion der Union führen, wenn Frontfrau Petra Vogt den Ratsstuhl gegen den Landtagssessel in Düsseldorf tauscht? Zwei Namen fallen: Rainer Enzweiler und Thomas Susen, die beiden bisherigen Fraktions-Vize.
Dass Vogt über ihren Listenplatz 12 ins Landesparlament einzieht und dort Duisburger Farben vertritt, war für die CDU der einzige Lichtblick des NRW-Debakels. Partei und Fraktion haben aber vereinbart, dass Vogt nicht schon mit der gestrigen Ratssitzung ihren Platz im Ratssaal räumt, sondern als Sprecherin und vor allem auch Etatfachfrau noch die Diskussionen und Beschlüsse zum Sparpaket lenkt und leitet und damit auch beim Oberbürgermeister-Wahlkampf präsent ist.
Kampfkandidatur möglich
Zugleich haben aber ihre beiden Stellvertreter Thomas Susen und Rainer Enzweiler Interesse am Fraktionsvorsitz angemeldet. Bei einer Kampfkandidatur könnte es ein knappes, spannendes Rennen werden, heißt es aus Fraktionskreisen. Ob es dazu kommt, ist ungewiss.
Der Buchholzer Thomas Susen (49) ist seit 2004 im Rat und war fünf Jahre Bezirksvorsteher im Duisburger Süden. Der Betriebswirt und Weggefährte von Parteichef Thomas Mahlberg ist selbstständiger Geschäftsführer einer Immobilienverwaltung. Der Hamborner Rechtsanwalt Rainer Enzweiler (65) gehört seit 1999 dem Rat an. Der ehemalige Spitzenathlet und Hammerwerfer gilt in der Fraktion als bollerig-resoluter Ratsherr mit kraftvoller Stimme und rauer Herzlichkeit – ein Kommunalpolitiker aus altem Schrot und Korn. Susen ist im Ton diplomatischer, aber nicht minder durchsetzungsstark.
„Ich traue mir das Amt zu“
„Ich traue mir das Amt zu“, so Thomas Susen zur WAZ. Seine mögliche Kandidatur gilt als sicher. „Normal“ sei es, dass die beiden bisherigen Stellvertreter Ambitionen hätten, wenn die Vorsitzende aus dem Amt scheide. Susen sieht somit auch kein Problem, wenn die Fraktion zwischen zwei Bewerbern wählen müsste. Die Fraktion habe 25 Sitze, so dass es auf jeden Fall eine Mehrheit gebe, so Susen.
Bei Rainer Enzweiler hört sich die Frage eine möglichen Kampf-Kandidatur etwas zurückhaltender an. „Es wird keinen Machtkampf geben“, wünscht er sich eher eine einvernehmliche Lösung. Es mache einen besseren Eindruck, wenn die Fraktion geschlossen auftrete, zumal CDU wie Stadt vor großen „inhaltlichen Aufgaben“ stehe, so Enzweiler etwa mit Blick auf das Sparpaket. Andererseits: Enzweiler geht Kandidaturen auch nicht aus dem Weg. So setzte er sich bei der letzten Wahl um den Vize-Posten in der Fraktion deutlich gegen Volker Mosblech durch.