WAZ-Medizinforum zum Thema Schlaganfall am 30. Mai
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Duisburg. . Das WAZ-Medizinforum widmet sich am Mittwoch, 30. Mai, dem Thema Schlaganfall. Vier Referenten des Klinikums Duisburg informieren über erste Warnzeichen, Therapien und Rehabilitation.
Er ist so tückisch, kommt plötzlich und ist eine der häufigsten Ursachen für Pflegebedürftigkeit: Der Schlaganfall. Rund 300.000 Fälle gibt es deutschlandweit im Jahr. „Jede Minute zählt“, ist ein Slogan der Mediziner. Und in der Tat, schnelle, kompetente und umfassende Behandlung kann Gehirnschäden und dauernde Behinderungen nach einem Schlaganfall verhindern. Doch woran erkennt man einen Schlaganfall, wie kann man vorbeugen?
Fragen zuhauf, die beim WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 30. Mai, ab 17 Uhr im Klinikum Wedau beantwortet werden. Unter der WAZ-Servicenummer 01802/ 404072 können sich Leserinnen und Leser ab sofort einen der kostenfreien Plätze sichern.
Nicht ohne Grund hat das Klinikum Zu den Rehwiesen den Schlaganfall zu seinem Thema beim WAZ-Medizinforum gewählt. Denn das Krankenhaus verfügt über eine Spezial-Station, die so genannte „Stroke Unit“, in der Schlaganfall-Patienten umfassend neurologisch, kardiologisch, in der Radiologie und Gefäßchirurgie behandelt werden und sofort Reha-Therapien angewendet werden.
Auf die Warnsignale achten
Wenn das Gehirn plötzlich nicht mehr durchblutet wird, weil meist ein Gerinnsel die Blutzufuhr im Kopf blockiert: Dann zählt wirklich jede Minute. Denn schnelles Handeln ist entscheidend, um Spätfolgen zu verhindern. Der Chefarzt der Neurologie/Stroke Unit Prof. Dr. Wilhelm Naciemento rät eindringlich, bei Schlaganfall-Symptomen sofort zum Notruf, zum Weg in die Klinik.
Er wird in seinem Vortrag die Warnsignale beschreiben: den hängenden Mundwinkel, die halbseitige Lähmung oder das Taubheitsgefühl, die plötzliche Sprech- oder Sehstörung. Er wird aber auch die Risikofaktoren nennen: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Diabetes, aber auch das Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel. Schlaganfälle treffen natürlich eher ältere Menschen, aber er kann auch jüngere treffen, Jugendliche sogar.
Schlaganfall
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Ein Drittel der Schlaganfälle ist tödlich oder hat schwere Folgen durch die Hirnschäden, aber bei zwei Dritteln der Fälle können Betroffene einen Schlaganfall unbeschadet überstehen. Wenn eben schnell und umfassend gehandelt wird. Von den ersten wichtigen viereinhalb Stunden nach einem Schlaganfall reden die Fachleute. Oberärztin Dr. Martina Nolden-Koch wird vorstellen, wie in der Stroke Unit medizinisch Hand in Hand gearbeitet wird, wie die Ärzte mit Computertomogramm, Kernspin und EKG schnell diagnostizieren und dann (be-)handeln.
Gefäßverengung durch Verkalkung?
Schnell muss bei einem Gefäßverschluss das Gerinnsel bei der Akut-Therapie gelöst werden, mit Medikamenten oder gefäßchirurgisch operativ über einen Katheder. Parallel muss die Ursache ermittelt werden: Liegen Gefäßverengungen durch Arteriosklerose, die Verkalkung, vor oder sind Herzrhythmus-Störungen der Grund? Neurologen, Radiologen, Gefäßchirurgen und Kardiologen arbeiten hier eng zusammen. Ständig werden die Patienten dabei intensivmedizinisch überwacht, zeigen Monitore alle wichtigen Werte dauerhaft an.
Oft muss nach einem Schlaganfall direkt die stationäre Rehabilitation ansetzen. Andrea Landwehr ist die leitende Physiotherapeutin der Neurologischen Frührehabilitation am Klinikum und wird die Grundzüge der Behandlung erklären, wenn Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Pflegekräfte nach dem Bobath-Konzept ganzheitlich versuchen, die erlittenen Behinderungen zu mildern, zu beseitigen. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die mit Förderung und Stimulation des Patienten neu gebahnt werden können. „Das kann mitunter Jahre dauern“, weiß Landwehr und sagt damit auch: nicht aufgeben.
Betroffene stärken und Patienten bzw. Angehörige informieren und beraten will auch das Schlaganfallbüro, das Bärbel Naciemento auf dem Medizinforum vorstellen will. Sie will auch Ängste nehmen, denn oft sind Depressionen nach dem Schlag ins Leben die Folge. Sie schwächen den Willen. „Dann greift keine Therapie“. Ihre Mitstreiterin Ulrike Berzen-Elm erlitt selbst Schlaganfälle. „Schlaganfall, das ist oft auch ein Schock“, sagen beide.
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