Duisburg.

Petra Vogt, resolute Fraktionsvorsitzende der CDU im Rat, will die politische Bühne wechseln: Vom Stadtparlament ins Landesparlament.

Heute wird sie die Union als Kandidatin für den Wahlkreis im Duisburger Süden nominieren – als „prima inter pares“. Heißt: Die CDU geht zwar mit einem Kandidaten-Quartett in die Landtagswahl, am 13. Mai, doch Vogt soll als Duisburgs Top-Kandidatin tunlichst über die Landesliste in den Landtag einziehen.

Dass Vogt den Süd-Wahlkreis der SPD mit ihren jungen Kandidatin Sarah Philipp abluchsen wird, ist es eher unwahrscheinlich. Also bleibt nur ein guter Platz auf der Landesliste. Es gab Gerüchte, Vogt soll gar ganz oben als erste Frau stehen. Falsche Gerüchte, betont Vogt. Doch zugleich gibt es durchaus selbstbewusste Ansprüche: Die Revier-CDU ist zu schwach im Landtag vertreten, Vogt hat sich als eine der wenigen Fraktionsvorsitzenden in einer Großstadt einen Namen gemacht, hat ihren Neudorfer Kommunalwahlkreis direkt gewonnen und gilt als ausgewiesene Haushaltsexpertin.

"Einfluss in die Stadtpolitik wird immer geringer"

Gelinde gesagt das Geld ist es auch, das Vogt in die Landespolitik treibt. Nicht eigenes in Form der Diäten, sondern als politisches Schmiermittel. „Der Einfluss der Stadtpolitik wird immer geringer“, klagt Vogt nach 17 Jahren Kommunalpolitik und möchte jetzt „bei den Weichenstellungen in Düsseldorf“ mitmachen.

Oberbürgermeister-Kandidatin war bei ihr dagegen „nie eine Option“, meint Vogt im WAZ-Gespräch und fordert vor allem Verwaltungserfahrung für das Stadtoberhaupt. „Meine Sicht ist dagegen eher die politische“, ergänzt sie. Noch hat die CDU keinen eigenen OB-Kandidaten aufgestellt. „Wir haben bewusst gewartet, ob es einen überparteilichen Kandidaten gibt“, erklärt Vogt. Es gab ihn nicht. Nun sucht die CDU mehr als einen Zählkandidaten.

"Wir wollen in die Stichwahl"

„Wir wollen in die Stichwahl“, sagt die CDU-Politikerin. Chancen, das weiß die Union, hat sie nur, wenn sie einen Kandidaten präsentiert oder unterstützt, der über die eigene Parteiklientel hinaus im bürgerlichen Lager wählbar ist. Der bündnisgrüne Stadtdirektor Peter Greulich wäre vielleicht so einer gewesen. . .

An eine schwarz-rote Annäherung im Rat glaubt Vogt weniger: „Wir stehen zu unserer Verantwortung und bieten in Sachfragen unsere Zusammenarbeit an, aber die SPD fühlt sich in dem rot-rot-grünen Bündnis offenbar wohl“, so Vogt. Sie könne mit dem SPD-Amtskollegen Mettler in Sachfragen durchaus gut und professionell reden, an die „gute Chemie“ mit den Grünen aus alten Bündniszeiten reicht das aber offenbar nicht heran.