Duisburg. . Futter und Wasser der beiden Duisburger Höfe, auf denen mit Dioxin belastete Eier gefunden wurden, sind nicht belastet. Die Ergebnisse der Bodenproben stehen noch aus. Wie das städtische Umweltamt mitteilte, werden diese erst Anfang nächster Woche erwartet. Der Eierverkauf ist weiterhin gestoppt.

Die Ursache für die erhöhten Dioxin-Werte, die in den Eiern des Bioland-Bauern Enninghorst in Röttgersbach und des Meidericher Lehrbauernhofes Ingenhammshof gemessen wurden, ist nach wie vor ungeklärt.

Zumindest das Futter und das Wasser in den Tränken kann in beiden Fällen als Quelle der Verunreinigung ausgeschlossen werden. Das ergab die Auswertung der entsprechenden Proben, die das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in der Vorwoche genommen hatte.

„Es stehen nur noch die Ergebnisse der Bodenproben aus. Wir rechnen damit, dass wir sie Anfang nächster Woche vom Ministerium erhalten“, erklärte Susanne Stölting, Referentin beim städtischen Umweltamt, auf WAZ-Anfrage. Die Dioxin-Werte in den Eiern seien doppelt so hoch wie erlaubt gewesen.

Eierverkauf gestoppt

Nach wie vor ist der Eierverkauf in beiden Betrieben gestoppt. Der Ostermarkt am vergangenen Samstag auf dem Ingenhammshof hat dennoch wie geplant stattgefunden – nur eben ohne Eier im Sortiment. Es habe keinerlei Anfeindungen von frustrierten oder verängstigten Kunden gegeben, erklärte Karl-August Schwarthans, Chef der gemeinnützigen Awo Integrations GmbH, die den Lernbauernhof in der Nähe des Landschaftsparks Nord betreibt.

Im Gegenteil: „Unsere Stammkundschaft hat mit Verständnis für die Situation reagiert“, sagte Schwarthans. „Wir sind kein Verkaufsbauernhof oder offizieller Produzent landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die Hauptaufgabe als Lernbauernhof liegt für uns im pädagogischen und erzieherischen Bereich.“ Die 69 hofeigenen Hühner legen pro Tag addiert rund zehn Eier. Sollte sich die jetzige Situation nicht ändern, sei es laut Schwarthans denkbar, dass die Hühner künftig nur noch reine Anschauungssubjekte seien. „Etwa so wie in einem Tierpark.“

Essen Sie noch Eier?

Ulrike Bartsch aus Süd: „Ich esse nur Bio-Eier. Darin habe ich Vertrauen.“  Foto: Walter Buchholz
Ulrike Bartsch aus Süd: „Ich esse nur Bio-Eier. Darin habe ich Vertrauen.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Auf Bio-Produkte würde Klaus Wiersch nicht ausweichen: „Dabei frage ich mich immer, ob auch wirklich drin ist, was draufsteht. Meine Eier kaufe ich beim vertrauensvollen Händler. Die Debatte ist doch jetzt schon fast Mode. Wenn die Werte wirklich bedenklich sind, müsste das dann auch sofort verboten werden.“ Foto: Walter Buchholz
Auf Bio-Produkte würde Klaus Wiersch nicht ausweichen: „Dabei frage ich mich immer, ob auch wirklich drin ist, was draufsteht. Meine Eier kaufe ich beim vertrauensvollen Händler. Die Debatte ist doch jetzt schon fast Mode. Wenn die Werte wirklich bedenklich sind, müsste das dann auch sofort verboten werden.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
„Ich kaufe auch jetzt ganz normal meine Bio-Eier. Fleisch hole ich sogar direkt beim Bauern“, kommentiert Carmen Obi. Foto: Walter Buchholz
„Ich kaufe auch jetzt ganz normal meine Bio-Eier. Fleisch hole ich sogar direkt beim Bauern“, kommentiert Carmen Obi. Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Für Hermann Welp kommen nur „sichere“ Eier in Frage: „Ich habe selber sechs freilaufende Hühner. Aber auch ich habe meinen Händler gefragt, ob mit dem Futter alles in Ordnung ist. Man ist ja vorsichtig.“ Foto: Walter Buchholz
Für Hermann Welp kommen nur „sichere“ Eier in Frage: „Ich habe selber sechs freilaufende Hühner. Aber auch ich habe meinen Händler gefragt, ob mit dem Futter alles in Ordnung ist. Man ist ja vorsichtig.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Auch die Holsterhauserin Inken Mapel setzt auf Bio-Eier. Damit fühlt sie sich seit Jahren sicher. Foto: Walter Buchholz
Auch die Holsterhauserin Inken Mapel setzt auf Bio-Eier. Damit fühlt sie sich seit Jahren sicher. Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Ob Bio-Siegel oder nicht, Theo Hoffmann aus Dellwig lässt auf seine Eier nichts kommen: „Wat se jetzt schon wieder gefunden haben. Das ist mir egal. Ich ess’ immer normale Eier. Das kümmert mich nicht. Aber wir haben selbst zur Hochzeit des BSE-Skandals Rindfleisch gegessen.“ Foto: Walter Buchholz
Ob Bio-Siegel oder nicht, Theo Hoffmann aus Dellwig lässt auf seine Eier nichts kommen: „Wat se jetzt schon wieder gefunden haben. Das ist mir egal. Ich ess’ immer normale Eier. Das kümmert mich nicht. Aber wir haben selbst zur Hochzeit des BSE-Skandals Rindfleisch gegessen.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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