Duisburg. Die Tournee mit Roxette brachte die Duisburger Band Mobilee einem großen Publikum näher. Mit einem neuen Plattenvertrag bei der großen Plattenfirma Universal wollen sie den nächsten Schritt machen. Heute treten sie in der Harald-Schmidt-Show auf.
Sie waren mit Roxette auf Tour und spielten abends vor 10.000 Zuschauern, sie haben einen Vertrag bei der großen Plattenfirma Universal, heute treten sie in der Harald-Schmidt-Show auf – aber fühlen sich die Duisburger Musiker von Mobilée jetzt wie Stars? Im Interview spricht Pianist Kai Schumacher über den Band-Alltag und große Träume.
Ihr habt ein aufregendes Jahr hinter euch. War das nun der Durchbruch?
Kai Schumacher: Wir hoffen, dass er bald kommt. Aber vieles ist Glückssache, auch wenn man die besten Voraussetzungen hat mit einem guten Management und einer großen Plattenfirma. Gerade ist es zum Beispiel für Newcomer schwierig, ein breiteres Publikum zu erreichen, da in den Wochen rund um die „Echo“-Verleihung meistens etablierte Bands im Radio gespielt und in der Presse erwähnt werden.
Wie viel Arbeit müsst ihr nun in den Erfolg der Band investieren?
Schumacher: Wir haben schon immer viel geprobt, drei oder vier Abende pro Woche. Dazu kommen jetzt aber spontane Termine wie zum Beispiel der Videodreh. Davon haben wir eine Woche vorher erfahren, mussten nach Berlin zur Kostümprobe, nach Potsdam zum Dreh. Die Organisation ist schwer, weil viele von uns auch arbeiten oder studieren, Familie haben. Bei unserem Status verdient man ja noch nicht wirklich was.
Habt ihr mit der Band ein Ziel vor Augen?
Schumacher: Von der Musik leben zu können. Unsere Songs sind ja radiokompatibel. Wir wollen möglichst viele Leute kriegen und merken auf Tour schon, dass wir ein breites Publikum ansprechen. Wir wollen viele Konzerte spielen und eine schöne Zeit haben, solange es eben läuft.
Bemerkt ihr Veränderungen an euch, seit es so gut läuft?
Schumacher: Nehmen wir mal das letzte Wochenende, da haben wir ein Radiofestival für HR3 gespielt. Vor einem Jahr wären wir total aufgeregt gewesen, aber jetzt denken wir: Das ist einfach ein Konzert, fahren wir mal hin. Es ist wahrscheinlich wie bei einem Drogensüchtigen, der immer mehr braucht. Live im Fernsehen bei Harald Schmidt zu spielen, ist für uns der nächste Kick. Das war es auch, bei der Roxette-Tour vor 10.000 Leuten aufzutreten. Was vorher besonders war, wird nach solchen Sachen einfach zum Tagesgeschäft.
Nach der großen Roxette-Tour habt ihr wieder allein in kleineren Clubs gespielt. Wie war die Umstellung?
Schumacher: Das war auch wieder großartig, wirklich. Die Leute sind zu diesen Konzerten nur wegen uns gekommen, nicht wegen einer anderen Band. Und wenn man dann sieht, dass sich die Arbeit mehrerer Wochen gelohnt hat, ist es fast noch besser, als wenn man die Vorband ist und mal eben für eine halbe Stunde rausgeschickt wird.