Duisburg. Die Rheinhauser Band Mobilée reiste schon als Vorgruppe von Roxette durch Deutschland. Bald sind die Musiker in der Harald-Schmidt-Show zu sehen. Die erste eigene Deutschland-Tiournee ist gerade zu Ende gegangen - natürlich im Grammatikoff in der Heimatstadt Duisburg.
Bislang kannte man die Rheinhauser Band Mobilée vor allem von Stadt- und Gemeindefesten, doch jetzt wollen die sechs Folkpop-Musiker so richtig durchstarten.
Als Vorband der schwedischen Pop-Duos Roxette reisten sie durch Deutschland, inzwischen haben sie einen Manager, einen Plattenvertrag und werden bald live in der „Harald Schmidt Show“ auftreten. Im Duisburger Grammatikoff beendeten sie nun ihre erste eigene Deutschland-Tournee mit sechs Konzerten.
„Wir sind jetzt kurz davor, Berufsmusiker zu werden“, sagt Sängerin Caroline Wolter. „Der Weg ist geebnet“, der Erfolg hänge aber noch an einem „seidenen Faden“. Die Band ist jedoch zuversichtlich, dass alles klappt. Durch die Tour mit Roxette ist ihre Fangemeinde gewachsen, viele sind ins Grammatikoff gekommen, weil sie die Duisburger besser finden als die Schweden. Wenn Fans in vollen Hallen die Songs mitsingen, sei das ein „Wahnsinnsgefühl“. Das in der Heimat zu erleben, sei aber etwas ganz Besonderes.
Image der Stadt Duisburg positiv verändern
Die Band lebe gerne in der Stadt, sagt Wahl-Duisburger und Keyboarder Kai Schumacher. „Wir würden auch gerne das Image der Stadt positiv verändern,“ das sei allerdings schwierig. Zumindest am Sonntag gingen alle Bandmitglieder wählen.
Politik spiele aber in ihren Liedern keine Rolle. „Es geht oft um das Zwischenmenschliche“, sagt Wolter, etwa um das Verliebtsein, aber auch um Situationen, in denen alles schiefgelaufen sei und man sich darauf besinnen müsse, wer man eigentlich sei und wo man herkomme. „Mit unserer Musik wollen wir die Welt stillstehen lassen – für ein Konzert oder die Länge eines Albums“, sagt Schumacher. Dieser Anspruch zeigt sich auch im Titel ihres ersten, bald erscheinenden Majoralbums „Walking on a Twine“. Dahinter verbirgt sich eine Hommage an den Seiltänzer Philippe Petit, der ganz New York dazu brachte, den Atem anzuhalten, als er die Twin Towers überquerte.
Mobilée-Musiker kommen nicht zur Ruhe
Ganz und gar nicht still steht die Welt aber für Mobilée. Denn vor dem Release-Termin der Single „Genesis“ (30. März) und des Albums (13. April) treten sie am 28. März live in der „Harald Schmidt Show“ auf. Zudem spielt SWR 3 bereits ihre Single. „Caro ist total ausgeflippt, als sie davon gehört hat“, sagt Schumacher. „Wir sind aber alle glücklich darüber.“ Nun wollen sie auch die NRW-Sender erobern.
Zunächst gehörten sie aber ihren Fans, die ins ausverkaufte Grammatikoff gekommen waren. Diese wurden nicht enttäuscht, denn die Band war hellauf begeistert von der Resonanz. Wenn Caroline Wolter nicht ein breites zufriedenes Grinsen im Gesicht hatte, sang sie mit viel Emotion und auch ihre Bandkollegen legten sich passioniert ins Zeug, auch auf ungewöhnlicheren Instrumenten wie Xylophon, Ukulele und Banjo. Das Publikum ließ sich davon anstecken, sang mit, klatsche und tanzte – viele blieben noch zur Party und feierten bis in die Nacht.