Duisburg. . Die Duisburger Gesundheitsmesse Vivare lockte viele Interessierte ins City Palais. Im Angebot: Infostände, Vorträge und vieles zum Kontrollieren lassen - etwa Blutzuckerspiegel oder Sehstärke.

Massagesessel, Gleichgewichtstest und Rollstuhltischtennis – bei der Gesundheitsmesse „Vivare“ im City-Palais gab es am Wochenende allerhand zu sehen und auszuprobieren. Klarer Trend: Ein gesunder Lebenswandel ist für immer mehr Menschen von Bedeutung. Gut besucht waren auch die zahlreichen Vorträge von Ärzten und renommierten Experten.

„Viele Menschen bewegen sich im Alltag nicht mehr als 600 Meter. Das trägt dazu bei, dass immer mehr Menschen an Übergewicht leiden“, sagte Dr. Annette Chen-Stute, Leiterin des Adipositas-Zentrum des Bethesda-Klinikums. Makabrer Titel ihres Vortrags: „Tod durch Messer und Gabel“. Darin mahnte Chen-Stute vor allem zur Vorsicht: „Die Industrie ist pfiffiger als man denkt. Sie produziert, was wir gerne essen, nicht was gesund ist“, sagte sie, während ihre Zuhörer gebannt lauschten. „Das beginnt schon bei Kindernahrung, die viel zu fett und zuckerhaltig ist.“

Verschiedene Tests zum ausprobieren

Im Foyer des City-Palais’ boten Krankenkassen wie Ärzte unterdessen die verschiedensten Tests an. „Das ist absoluter High-Tech“, erklärte Klaus Grah vom gleichnamigen Optiker seinen „I-Profiler“ – ein Gerät, das in wenigen Sekunden die Sehstärke ermitteln kann. „Wir haben eine große Resonanz. Leider erleben wir es immer wieder, dass Leute eine zu starke oder schwache Brille tragen“, klagte Grah.

Einige Stände weiter testete die Krankenkasse DAK das Gleichgewicht der Messebesucher mit dem sogenannten S-3-Test. Dazu stellten sich die Patienten auf ein wackelndes Brett, dessen Schwingung sie so gut wie möglich ausgleichen müssen. „So erkennen wir Probleme mit der Körperstabilität und der Sensomotorik“, erläuterte Frank Kocourek von der DAK. „So können wir etwa Zeichen für eine Wirbelsäulenkrümmung erkennen.“ Er selbst sei lange Bodybuilder gewesen und habe nur die vermeintlich großen Muskelpartien am Rücken trainiert. „So kann eine schiefe Haltung entstehen“, sagte Kocourek.

Testperson Andrea Naumann ist mit ihren Werten zufrieden. „Ich gehe sehr oft tanzen, das sorgt automatisch für eine gute Körperhaltung“, vermutete Naumann. Zudem trage sie nur selten hochhackige Schuhe – bei vielen Frauen ein Grund für eine krumme Wirbelsäule. In einem waren sich auf der Gesundheitsmesse „Vivare“ wohl alle einig: Selbst die beste Krankheit taugt nichts.