Duisburg. . Der zum Teil erbittert geführte Kampf darum, das Traumzeit-Festival auch in diesem Jahr zu verwirklichen, hat zu einem Zerwürfnis geführt zwischen Kulturdezernent Karl Janssen und Festivalbüroleiter Frank Jebavy auf der einen Seite und Festivalleiter Tim Isfort auf der anderen Seite. Sollte das Festival 2013 wieder aufleben, sei „eine gedeihliche Zusammenarbeit nicht mehr möglich“, so Janssen. Das Verhältnis zwischen Stadt und dem künstlerischen Leiter des Festivals beschränke sich inzwischen auf einen Schriftverkehr zwischen Anwälten. Janssen: „Es geht auch ohne Isfort.“

Der zum Teil erbittert geführte Kampf darum, das Traumzeit-Festival auch in diesem Jahr zu verwirklichen, hat zu einem Zerwürfnis geführt zwischen Kulturdezernent Karl Janssen und Festivalbüroleiter Frank Jebavy auf der einen Seite und Festivalleiter Tim Isfort auf der anderen Seite. Sollte das Festival 2013 wieder aufleben, sei „eine gedeihliche Zusammenarbeit nicht mehr möglich“, so Janssen. Das Verhältnis zwischen Stadt und dem künstlerischen Leiter des Festivals beschränke sich inzwischen auf einen Schriftverkehr zwischen Anwälten. Janssen: „Es geht auch ohne Isfort.“

Jebavy: „Ich kann seine Motivation verstehen, aber Tim Isfort hat der Traumzeit geschadet.“ Vieles sei unabgestimmt gelaufen, man habe sich auseinander dividiert. Jebavys Sicht auf die finanzielle Entwicklung des Festivals: Von 1998 bis 2003 habe das Festival wegen fehlender Planungssicherheit bereits dreimal vor der Absage gestanden. Dann sei der Sponsor RWE eingestiegen – auch aus politischen Gründen – und damit eine Abhängigkeit entstanden. Andere Geldgeber stünden in der Stadt nicht für Verfügung. Firmen mit Duisburg-Bezug seien bereits anderweitig engagiert. Das sei ein Grund für seinen Vorschlag gewesen, die Festivals Traumzeit und Akzente im jährlichen Wechsel zu veranstalten.

Lächerlicher Betrag

Dass sich die Stadt nur mit Sachmitteln von 40 000 Euro bei einem Gesamtetat von etwa 450 000 Euro engagiere, sei ein „lächerlicher“ Betrag, so Janssen. Er ist davon überzeugt, dass Hochkultur-Festivals nur zu finanzieren seien, wenn sie „mindestens zu 50, besser zu 80 Prozent“ von der öffentlichen Hand getragen werden. Er begrüße die Initiative „Traumzeitretter“, die „Bausteine“ von 100 mal 1000 Euro sammeln wollen. „Das ist eine gute Aktion, rettet uns aber nicht in diesem Jahr.“

Kampf um Traumzeitfestival war nervenzehrend

Der Kampf um die Traumzeit ist so emotional, ja aggressiv geführt worden, dass die Rückkehr zur Sachlichkeit schwer fallen wird. Ob und von wem Fehler gemacht worden sind – wer weiß das schon genau? Das sollte auch jetzt keine Rolle mehr spielen. Jetzt geht es um die Frage, ob das Festival dauerhaft gesichert werden kann. Wobei eins völlig klar ist: Die Stadt wird ihren Festival-Etat nicht erhöhen; vielmehr kann man nur hoffen, dass er nicht gekürzt wird. Kommt dann das Land für 2013 wirklich mit 100 000 Euro ins Boot und gelingt es der Initiative „Traumzeitretter“, viele kleine (oder sogar große) Spender zu gewinnen, dann kann der Fortbestand gelingen.

Nachdenkenswert ist der Vorschlag der Zweijährigkeit von Akzenten und Traumzeit allemal. Könnten beide Festivals so auf sichere Füße gestellt werden, wäre das allemal besser als die Energie in nervenzehrenden Kämpfen zu verlieren.

Die Initiative will sich heute, Samstag, um 15 Uhr, im Mercator-Quartier am Burgplatz treffen. Der Verein befinde sich in der Gründungsphase, ein Spendenkonto sei eingerichtet, so die Initiative um Eckart Pressler und Luise Hoyer: „Wir möchten gemeinsam ein weitreichendes Netzwerk zur Unterstützung der Traumzeit schaffen, das in Zukunft sicher auch in anderen kulturellen Bereichen der Stadt Duisburg hilfreich werden kann.“

Das Festival weiterentwickeln

„Ich bin tief bestürzt, dass ich von der Absage durch die Medien erfahre und vorher nicht in Kenntnis gesetzt wurde“, teilt Tim Isfort mit. Es gebe kein Zerwürfnis. „Ich versuche seit Monaten, meinen bestehenden Vertrag zu erfüllen um dieses Festival für Duisburg zu erhalten und weiterzuentwickeln und bin zu jedem konstruktiven Schritt und Gespräch bereit.“ Aus seiner Sicht habe es keinen Grund für die Absage gegeben.