Duisburg. Dreimal musste die Polizei zu einem wilden Nachbarschaftsstreit mit verwandtschaftlicher Verstärkung auf beiden Seiten ausrücken: Betrunkene sollen ein älteres Ehepaar bedroht haben, die Senioren riefen ihren Sohn. Der brachte Verstärkung mit und ging mit gebrochener Nase.

Die ganze Nacht auf Sonntag hindurch beschäftigten Anwohner eines Hauses an der Neubreisacher Straße in Duisburg-Obermeiderich die Polizei. Bei dem Nachbarschaftsstreit mit verwandtschaftlicher Unterstützung auf beiden Seiten flogen auch die Fäuste: Drei junge Männer sollen ein älteres Ehepaar bedroht und angegriffen haben.

Zunächst wurde der Leitstelle um 1.34 Uhr eine Ruhestörung gemeldet. Ein 21-jähriger Bewohner hatte in einer oberen Etage des Mehrfamilienhauses mit seinem Bruder (20) und seinem Schwager (18) laut gefeiert – und viel getrunken. Nachdem die herbeigerufenen Beamten das Trio zur Ruhe gebeten hatten, dauerte es nicht lange, bis der nächste Hausbewohner sich bei der Polizei meldete: Um 3 Uhr sollen die betrunkenen Männer von oben bei einem älteren Ehepaar unten im Haus geklopft und die Senioren bedroht haben. „Angeblich hat es zwischen den Parteien schon häufiger Ärger gegeben“, fasst Polizeisprecher Ramon van der Maat zusammen, was seine Kollegen vor Ort in Erfahrung bringen konnten.

Aufs Vordach geflüchtet

In ihrer Not riefen der 78-Jährige und die 71-Jährige ihren Sohn herbei: Der fuhr in einem BMW vor und brachte gleich Verstärkung – vier Freunde – mit. Im Hausflur trafen sie dann auf die drei Männer von oben. Einer von ihnen brach dem 23-jährige Sohn des Ehepaares bei der Schlägerei im Treppenhaus dann die Nase. Bei einem Schlichtungsversuch führte die Polizei den 21-jährigen Mieter schließlich ab und schickte dessen Schwager nach Hause.

In der Wohnung des abgeführten Betrunkenen blieb dessen 20-jähriger Bruder. Der war mit den älteren Herrschaften offenbar noch nicht fertig: In der Annahme, die Senioren seien wieder allein zuhaus, trat er die Wohnungstür des Paares ein und bedrohte es. Sein Pech: Der Sohn der beiden und dessen Freunde hatten das Haus noch nicht verlassen. Der 20-Jährige flüchtete auf ein Vordach und rief dann Hilfe herbei: erst den Schwager seines Bruders, dann erneut ... die Polizei. (pw)