Duisburg. .

Noch ist es ein teures Vergnügen: Rund doppelt so teuer wie ein herkömmlicher Gelenkbus mit Dieselantrieb ist der neue Hybrid-Bus, den die DVG ab Mittwoch auf der Linie 926 einsetzt.

Doch von den rund 650.000 Euro Anschaffungskosten trägt das Land 85 %, denn der Bus wird von der DVG getestet. Äußerlich gleicht der 18 Meter lange Gelenkbus bis auf zusätzliche Dachaufbauten für die Batterien dem Diesel-Bruder. Ganz ohne Dieselmotor geht’s zwar nicht, doch beim Hybrid-Bus sorgt der Dieselmotor für das Aufladen der Batterien. Mit einer Spannung von 650 Volt treiben sie wiederum vier Motoren an, die direkt in den vier Naben von Mittel- und Hinterachse sitzen und jeweils 82 PS liefern.

Viel leiser als ein Dieselbus

Andreas Dufen ist Gruppenleiter für die Aus- und Weiterbildung. Er chauffierte den Hybrid-Bus am Dienstag für die WAZ durch die Stadt. „Er verhält sich beim Anfahren und Bremsen besser als ein Dieselbus“, lautet seine Erfahrung. „Und er ist viel leiser.“ Lediglich wenn der Motor die Batterien auflädt, hört man das typische Dieselgeräusch.

Der Vorstandsvorsitzende der DVG, Marcus Wittig: „Es ist wichtig für die DVG, mit der Zeit zu gehen.“ Sollte sich der Hybrid-Bus als alltagstauglich erweisen und keine unkalkulierbaren Wartungskosten verursachen, erwarte die DVG durch den Fahrzeug-Typ weitere Einsparungen. Mit zunehmender Stückzahl werde zudem der Herstellungspreis weiter sinken. „Vor einem Jahr wurde der Bus für Mülheim angeschafft, da war er noch 100.000 Euro teurer“, ergänzt Vorstandsmitglied Klaus-Peter Wandelenus.

Gegenüber dem reinen Dieselantrieb mit bis zu 63 Litern auf 100 Kilometern, verbraucht der Hybrid-Bus nur 53 Liter. Auch die Energiebilanz ist besser. Pressesprecher Helmut Schoofs: „Durch den geringeren Verbrauch verringert sich der CO2 -Ausstoß um 22,18 Tonnen im Jahr pro Bus bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 70.000 Kilometern pro Jahr.“

Bremsvorgang wird in Energie umgewandelt

Die Lithiumionen-Batterien auf dem Dach werden nicht allein durch den Diesel-Motor über einen Generator aufgeladen: Auch bei jedem Bremsvorgang wird Energie in die Batterien geleitet, die dann beim Anfahren wieder benötigt wird. Die Radnaben-Motoren wirken beim Bremsvorgang als Generatoren. Durch die Radnaben-Elektromotoren benötigt der Hybrid-Bus kein Getriebe im herkömmlichen Sinne mehr.

Andreas Dufen hat seine Kollegen in den vergangenen Tagen mit der neuen Technik vertraut gemacht. „Die Elektromotoren wirken unmittelbar.“ Es gebe keine Verzögerung, sie entwickeln aus dem Stand heraus ihr volles Drehmoment.

Die DVG wird nach der Testphase entscheiden, ob weitere Busse dieses Typs angeschafft werden. Auf jeden Fall verstehe man den Einsatz der neuen Technik gerade in einem Ballungsraum wie Duisburg durch die Verringerung des CO2 -Ausstoßes als einen Beitrag zum Umweltschutz.