Duisburg. Das Abwahlbündnis müht sich sichtlich, das Abwahlverfahren gegen Oberbürgermeister Sauerland zu einem Stück gelebte Demokratie zu machen. Statt eine Hetzkampagne anzustreben, möchten die Sauerland-Gegner ein faires und demokratisches Verfahren durchführen.

„Es darf keine unüberbrückbaren Risse geben. Und es wird einen 13. Februar 2012 geben“, also den Tag nach dem Abwahltermin gegen OB Adolf Sauerland: Die Mahnung der bündnisgrünen Vorstandsfrau Ingrid Fitzek war symptomatisch für den gestrigen Auftritt des Abwahlbündnisses.

Es will den mit über 70.000 Unterschriften von Bürgern eingeforderten Bürgerentscheid zum beispielhaften Signal für lebendige Demokratie machen. Eine Stadt soll ein Zeichen setzen. Die Nachdenklichkeit von Alt-Oberbürgermeister Josef Krings tat das Ihrige dazu, dass sich das Bündnis um Wahrhaftigkeit bemühen will. Keine Hetzkampagne, sondern ein faires und demokratisches Verfahren soll es werden, das das neue Instrument der direkten Demokratie nicht beschädigt.

Der Auftritt des Bündnisses hebt sich wohltuend ab von den Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen. Die heiße Wahlkampfphase wird zeigen, ob das nur vorweihnachtliche Friedfertigkeit war. Denn es geht um viel.

Bündnis gegen OB Sauerland

Josef Krings, Alt-Oberbürgermeister Duisburgs:
Josef Krings, Alt-Oberbürgermeister Duisburgs: "Es geht um Verantwortung und neues Denken. Das ist mit Sauerland nicht möglich. Wir müssen mit dem Größenwahn, der zur Loveparade führte, brechen. Von Duisburg muss ein Signal ausgehen." © WAZ FotoPool
Rainer Bischoff, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niederrhein:
Rainer Bischoff, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niederrhein: "Es geht um das Versagen der Amtsperson des Oberbürgermeisters Sauerland. Die Stadt braucht einen Neuanfang. Das hat nichts mit Parteipolitik zu tun." © WAZ FotoPool
Jürgen Hagemann, Gründer des Selbsthilfevereins Massenpanik Selbsthilfe; seine Tochter wurde bei der Loveparade schwer verletzt und traumatisiert:
Jürgen Hagemann, Gründer des Selbsthilfevereins Massenpanik Selbsthilfe; seine Tochter wurde bei der Loveparade schwer verletzt und traumatisiert: "Ich habe eine feige, kalte, sich wegduckende Stadtspitze erlebt. Ich fühle mich von Adolf Sauerland nicht vertreten, sondern brüskiert. Deshalb unterstütze ich das Abwahlverfahren." © WAZ FotoPool
Ingrid Fitzek, Vorstandsmitglied Bündndis 90/Die Grünen:
Ingrid Fitzek, Vorstandsmitglied Bündndis 90/Die Grünen: "Das Verhalten der Stadtspitze hat uns irritiert, stieß dann auf Unverständnis und hat uns dann empört. Wir können ein Zeichen setzen: Duisburg kann Demokratie." © WAZ FotoPool
Bärbel Bas (SPD), Mitglied des Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der SPD Duisburg:
Bärbel Bas (SPD), Mitglied des Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der SPD Duisburg: "Dass wir soweit gekommen sind, ist ein ganz großer Schritt. Es ist schändlich von der CDU, dass sie ihre Mitglieder auffordert, nicht an der Wahl teilzunehmen." © WAZ FotoPool
Wilhelm Bies, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Duisburg.
Wilhelm Bies, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Duisburg. © WAZ FotoPool
Kenan Ilhan, Die Linke.
Kenan Ilhan, Die Linke. © WAZ FotoPool
Werner Hüsken, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative
Werner Hüsken, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative "Neuanfang für Duisburg". © WAZ FotoPool
Theo Stegmann, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative
Theo Stegmann, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative "Neuanfang für Duisburg": "Ausgangspunkt für das Abwahlverfahren ist das Verhalten von Adolf Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe. Er ist als Oberbürgermeister von Duisburg nicht mehr länger haltbar." © WAZ FotoPool
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